Federica Brignone, die italienische Skistar, bleibt auch abseits der Piste nicht untätig und sorgt mit ihren kontroversen Aussagen für Aufsehen. In einem aktuellen Interview hat die 34-Jährige erneut ihre Kritik an der amerikanischen Konkurrentin Mikaela Shiffrin erneuert und spricht offen über ihr Verhältnis zur Schweizerin Lara Gut-Behrami.

Brignone, die als älteste Siegerin eines Weltcuprennens gilt, hat die Diskussion um den Kampf um die große Kristallkugel im letzten Winter angeheizt, indem sie erklärte, dass Shiffrin nicht alles für den Sieg gegeben habe. Ihre Kritik zielt darauf ab, dass Shiffrin sich nicht den Herausforderungen in den Speed-Disziplinen gestellt habe. "Ich habe damals nichts Falsches gesagt. Viele andere Skifahrerinnen denken ähnlich, haben sich aber nicht getraut, es auszusprechen. Lara sagte zu mir: 'Okay Fede, du hast es ausgesprochen!'" so Brignone.

Die Italienerin hinterfragt auch Shiffrins Abwesenheit bei entscheidenden Rennen, besonders in Zauchensee, wo sie wichtige Punkte hätte sammeln können. "Ist das mein Fehler, dass ich Rennen fahre?" fragt sie provokant und hebt hervor, dass ihre Devise immer ist, das Rennen zu fahren, es sei denn, es gibt einen guten Grund, nicht teilzunehmen.

Wenn es um die Beziehung zu Lara Gut-Behrami geht, sagt Brignone: "Es wird jedes Jahr besser. Ich habe großen Respekt vor ihren Leistungen, und wir sprechen mittlerweile offener über den Skisport." Die beiden teilen Ideen und Strategien, was darauf hindeutet, dass es unter den Athletinnen eine wachsende Solidarität gibt.

Brignone wird von vielen als eine der komplettesten Skifahrerinnen der Welt angesehen. "Sicher, Mikaela hat die Technik, um in allen Disziplinen zu siegen, aber ich bin bereit, immer anzutreten", so Brignone. Sie beschreibt die Herausforderung, den Gesamtweltcup zu gewinnen, als ihren ultimativen Traum, der für sie wertvoller ist als ein WM-Titel oder ein Olympiasieg.

Die Frage bleibt: Wird es in dieser Saison erneut einen packenden Wettkampf zwischen Brignone und Gut-Behrami um die große Kristallkugel geben? Brignone selbst zweifelt aufgrund der unvorhersehbaren Rückkehr von Shiffrin daran, bleibt jedoch optimistisch und betont, dass es wichtig ist, auf die eigenen Stärken zu vertrauen: "Manchmal, wenn ich viel von mir erwarte, läuft es nicht. Aber ich werde kämpfen, um meine Ziele zu erreichen."

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Saison entwickelt und ob sich die Rivalität zwischen diesen starken Athletinnen wieder entfaltet.