Felsbewegungen bei Brienz GR: Alarmierende Zunahme der Stabilitätsgefahr!
2024-12-31
Autor: Noah
Das Gelände oberhalb des evakuierten Dorfes Brienz GR sorgt erneut für Sorgenfalten. Nach dem vorübergehenden Rückgang der Felsbewegungen hat die Gemeinde am Dienstag mitgeteilt, dass die Geschwindigkeit der Bewegung in der oberen Schutthalde nun auf alarmierende 18 Zentimeter pro Tag angestiegen ist. Trotz der installierten Entwässerungsstollen scheinen die Bedingungen instabiler denn je.
Die Gemeinde Brienz beobachtet eine besorgniserregende Trendwende: In den letzten Tagen haben sich die gemessenen Geschwindigkeiten nicht nur stabilisiert, sondern zeigen erneut eine Tendenz zur Zunahme. Experten betonen, dass die in den Sommermonaten errichteten Entwässerungsstollen erste positive Effekte zeigen; der unterirdische Wasserspiegel konnte signifikant gesenkt werden. Dennoch stellen sich neue Herausforderungen dar.
Ein möglicher Faktor für die wieder ansteigenden Geschwindigkeiten könnten die kürzlich gefallenen Niederschläge und die damit verbundene Schneeschmelze in der zweiten Dezemberhälfte sein. Diese Naturereignisse könnten die Stabilität des Geländes weiter gefährden.
Die Gemeinde warnt: Ein plötzlicher Felssturz wäre theoretisch ohne Vorwarnung und ohne zusätzliche Niederschläge möglich, jedoch wird die Wahrscheinlichkeit dafür als gering eingeschätzt. Dennoch wird nach Regenfällen oder Schmelzwasser eine erneute Beschleunigung der Bewegungen erwartet. Die Entwicklung der Situation bis zum Frühling bleibt ungewiss und angespannt, sodass die Phase Rot weiterhin besteht und der Zugang zum evakuierten Dorf strikt untersagt ist.
Die Situation für die rund 80 Bewohner von Brienz wird zunehmend kritischer. Am 17. November wurden die Einwohner bereits zum zweiten Mal gezwungen, ihre Häuser zu verlassen, aus Angst vor einem drohenden Felssturz. Derzeit wird geprüft, ob eine endgültige Umsiedlung der Gemeinde in Betracht gezogen werden muss. Die erste Evakuierung erfolgte im Frühjahr 2023 und wurde vor dem dramatischen Felsogang in der Nacht zum 16. Juni, als massive Gesteinsmassen den Hang hinabstürzten und eine Straße sowie Wiesen unter Schutt begruben, gefolgt von einer dramatischen Zunahme der geologischen Aktivität.
Die Behörden appellieren an die Öffentlichkeit, besondere Vorsicht walten zu lassen und die gefährdeten Bereiche zu meiden, während sie die Entwicklung der Situation aufmerksam beobachten.