Femizid in Erlen: 44-Jähriger wegen Mordes an Ehefrau vor Gericht in Weinfelden
2024-11-19
Autor: Noah
Die Verhandlungen rund um den erschütternden Femizid in Erlen TG schreiten voran. Der 44-jährige Beschuldigte aus Nordmazedonien, der beschuldigt wird, seine 39-jährige Ehefrau brutal mit einem Küchenmesser erstochen und danach gewürgt zu haben, steht nun vor Gericht. Der Gerichtsvorsitzende äußerte sich besorgt über die Diskrepanz zwischen dem in der Anklageschrift dargelegten Sachverhalt und den vorliegenden Beweisen.
Es gehe nicht um kleine Abweichungen, sondern um grundlegende Unstimmigkeiten, die den gesamten Fall betreffen, so der Richter. "Der Sachverhalt ist so anders dargestellt, dass er beinahe als völlig anderer Fall betrachtet werden muss. Der Beschuldigte hat ein Recht darauf, genau zu wissen, was ihm vorgeworfen wird", erklärte der Vorsitzende.
Die Anwältin des Beschuldigten drückte ihr Entsetzen über die Anklageschrift aus, die ihrer Meinung nach nicht nur erschütternd, sondern auch ungerecht sei. Sie betonte, dass die Anklage darauf abziele, das Strafmaß für ihren Mandanten unnötig zu erhöhen.
Außerdem gibt es gravierende Fehler in der Anklageschrift. Der Gerichtsvorsitzende kritisierte die Chronologie der Ereignisse und stellte fest, dass die Reihenfolge der Tathandlungen nicht übereinstimme. Nach den bisherigen Beweisen wurde das Opfer ursprünglich zuerst erstochen, bevor es zu der Strangulation kam. Diese Abweichungen könnten entscheidend für den Ausgang des Prozesses sein.
Das Gericht fordert deshalb eine Rücksendung der Anklageschrift an die Staatsanwaltschaft, um Klarheit zu schaffen und die relevanten Sachverhalte chronologisch richtig zu ordnen.
Dieser Fall wirft auch grundlegende Fragen zur Gewalt gegen Frauen auf, ein Thema, das in der Schweiz und im Rest Europas zunehmend in den Fokus rückt. Aktivisten fordern strengere Gesetze und Maßnahmen zur Prävention, da Femizide nicht nur Einzelfälle sind, sondern ein alarmierendes gesellschaftliches Problem darstellen.
Der Prozess wird begleitet von zahlreichen Medienberichten und hat bereits eine breite öffentliche Diskussion über häusliche Gewalt und die notwendigen Maßnahmen zur Unterstützung von Opfern und zur Bekämpfung von Femiziden ausgelöst.