Vorwürfe von Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Nach den heftigen Vorwürfen von Fernando Alonso während der ersten Trainingssession in Abu Dhabi hat sich Aston Martin klar hinter den Spanier gestellt. "Wir wissen, dass das Auto schwierig zu fahren ist", erklärte Teamchef Mike Krack am Freitag gegenüber Sky. Er räumte ein, dass ein Fehler im Programm Alonso das Fahren erschwert habe.

Alonso äußerte seine Unzufriedenheit über Funk und sprach vom "schlechtesten Auto aller Zeiten" sowie von einer unzureichenden Vorbereitung aufgrund des Verkehrs auf der Strecke. "Das nächste Mal mache ich meine Outlap selbst", polterte der zweimalige Weltmeister.

Teamchef Krack verteidigt Alonso

Trotz seiner Ausbrüche scheint Alonso bei Aston Martin freie Hand zu haben. Krack sekundierte: "Das Auto ist wirklich extrem schwer zu fahren." Er betonte, dass er die Onboard-Signale analysiere und die Herausforderungen deutlich erkennbar seien. "Das Problem mit dem Programm geht auf unsere Kappe; das hätten wir besser machen können."

Aerodynamiktests und Missverständnisse

Die Herausforderung bestand auch darin, dass Aston Martin zu Beginn der Session umfangreiche Aerodynamiktests mit neuen Teilen durchführte, die bei den nächsten Testfahrten nicht genutzt werden dürfen, was die Dringlichkeit dieser Tests erhöhte. "Deswegen mussten wir das hier vorziehen", so Krack.

Das Team hatte ein anderes Programm als die Konkurrenz, was zu Missverständnissen führte. "Durch das große Programm waren wir ein bisschen in den Longruns der anderen gefangen. Das führte zu einer Reihe von Kommentaren von Fernando, der darüber nicht glücklich war. Aber das ist normal", erläuterte Krack. "Manchmal ist man Außenseiter und dann kommt es zu solchen Situationen."

Warten, bis die Situation sich beruhigt

Er betonte, dass es nicht zielführend sei, in einem emotionalen Moment mit Alonso darüber zu sprechen: "Es bringt nichts, in der Emotion jemandem reinzugrätschen. Man lässt ihn erst einmal abkühlen."

Kein Drama für Krack

Für Krack ist die Situation "kein Drama". Er bevorzugt, erst mit Alonso zu sprechen, wenn sich die Gemüter beruhigt haben. "Wir reden darüber, aber nur wenn die Situation weniger emotional ist."

Erfolgreicher Einsatz von Felipe Drugovich

Ein weiteres erfreuliches Thema für Aston Martin war der Einsatz von Felipe Drugovich. Der Brasilianer, der in der ersten Session im Auto von Lance Stroll saß, belegte den neunten Platz - und war damit der bestplatzierte Rookie, der zudem schneller als sein Teamkollege war.

Drugovich äußerte sich begeistert über die Möglichkeit, sein Potenzial auszuschöpfen: "Wir konnten alles testen und ein paar Dinge ausprobieren, die wir möglicherweise im nächsten Jahr verwenden wollen." Am Ende der Session drehte er einige schnelle Runden auf Softreifen, was ihm großen Spaß bereitete: "Mit meiner schnellsten Runde war ich zufrieden und fand es großartig, den AMR24 zu fahren. Es ist auch immer schön, als schnellster Rookie klassifiziert zu werden." Teamchef Krack lobte ihn mit den Worten: "Topjob, wie erwartet, wie immer."

Ausblick auf die kommenden Wochen

Das Team steht vor spannenden Wochen, da die Saison bald endet, und es bleibt abzuwarten, wie sie sich in den kommenden Rennen schlagen werden. Die Vorbereitungen auf die nächste Saison laufen bereits auf Hochtouren.