Gesundheit

Fieber und ihre Überträger: Die wachsende Bedrohung durch Dengue

2024-11-21

Autor: Nina

Der Klimawandel hat tragische Auswirkungen auf die Ausbreitung von Infektionskrankheiten. Eine der gefährlichsten, die dabei in den Vordergrund tritt, ist das Denguefieber. Ein Forschungsteam der USA hat kürzlich auf der Jahrestagung der American Society of Tropical Medicine and Hygiene (ASTMH) in New Orleans darauf hingewiesen, dass bereits rund 19 Prozent der Dengue-Fälle in stark betroffenen Ländern auf klimatische Veränderungen zurückzuführen sind.

Im Jahr 2024 wurden von der EU-Gesundheitsbehörde ECDC weltweit alarmierende 13 Millionen Dengue-Infektionen und 8.500 Todesfälle registriert – ein drastischer Anstieg im Vergleich zu den 6 Millionen Infektionen und 6.000 Todesfällen im gesamten Jahr 2023. Brasilien zählt zu den am stärksten betroffenen Ländern.

Denguefieber, auch bekannt als Knochenbrecherfieber wegen der extremen Schmerzen, die es verursacht, wird durch die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) und die Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti) übertragen. Mit steigenden Temperaturen, speziell bei 26°C und 29°C für diese Moskitoarten, erhöht sich das Infektionsrisiko erheblich.

Das Team um Erin Mordecai von der Stanford-Universität hat umfassende Daten aus 21 Ländern in Lateinamerika und Südostasien gesammelt und prognostiziert einen alarmierenden Anstieg der klimabedingten Dengue-Fälle auf bis zu 60 Prozent bis 2050, wenn keine Maßnahmen gegen die Treibhausgasemissionen ergriffen werden.

Neue innovative Ansätze zur Bekämpfung des Dengue-Virus wurden ebenfalls vorgestellt. Eine australische Forschergruppe hat erfolgreich Mücken mit dem natürlichen Wolbachia-Bakterium infiziert, welches die Fähigkeit der Mücken verringert, das Virus zu übertragen. In der Stadt Niterói bei Rio de Janeiro zeigte sich, dass die Infektionen nach der Einführung von Wolbachia praktisch zum Stillstand kamen. Die Fallzahlen sanken von durchschnittlich 913 auf etwa 84 Fälle pro 100.000 Einwohner pro Jahr.

In Deutschland ist Denguefieber eine meldepflichtige Erkrankung. 2023 wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) 953 importierte Fälle gemeldet, wobei Thailand, Indonesien, Mexiko und Indien die häufigsten Länder waren.

Die Asiatische Tigermücke breitet sich zunehmend in Deutschland und Europa aus, was das Risiko für Dengue-Fälle erhöht. Bis Dezember 2023 meldeten Italien 82 lokal übertragene Infektionen, Frankreich 43 und Spanien 3. Während in Deutschland derzeit keine bekannten Fälle solcher Übertragungen auftreten, besteht aufgrund der klimatischen Veränderungen auch hier ein wachsendes Risiko. Experten warnen, dass die Gefahren durch Denguefieber bald auch für die heimische Bevölkerung spürbar werden könnten, wenn geeignete Maßnahmen nicht ergriffen werden.

Angesichts dieser Entwicklungen wird die Auffrischung von Impfungen gegen Dengue-Fieber und die Forschung nach besseren Bekämpfungsstrategien immer drängender. Es ist höchste Zeit, dass Gesundheitsbehörden und Regierungen global zusammenarbeiten, um diese wachsende Bedrohung ernsthaft anzugehen!