
Finanzmarkt: Amerikaner bunkern ihr Vermögen in der Schweiz aus "Trump-Angst"
2025-03-25
Autor: Sofia
In der Schweiz boomt die Vermögensverwaltung, da immer mehr amerikanische Kunden ihr Vermögen dorthin transferieren. Dies geschieht vor allem aus einer gewissen Angst vor der aktuellen politischen Situation unter der Trump-Regierung, wie Berater berichten.
Josh Matthews, Mitgründer von Maseco – einem Unternehmen, das sich auf die Vermögensverwaltung für im Ausland lebende Amerikaner spezialisiert hat – erklärte der „Financial Times“, dass derartige Anfragen verstärkt seit der Wahl Donald Trumps eintreffen. "Dieses Interesse erinnert mich an die Zeit der Finanzkrise, als viele Menschen aufgrund der Unsicherheit in Bezug auf US-Banken ihr Geld sicherer anlegen wollten", so Matthews. Ein anderes Finanzunternehmen gab an, aktuell einer Familie zu helfen, zwischen fünf und zehn Millionen Dollar in die Schweiz zu transferieren.
Die Möglichkeit, Vermögen in der Schweiz anzulegen, zieht vor allem sogenannte Anti-Trump-Kunden an, die in der Regel internationale Wurzeln haben, darunter zahlreiche Amerikaner mit Verbindungen nach Israel oder Indien.
Laut dem BCG Global Wealth Report 2024 ist der Schweizer Finanzplatz führend mit einem verwalteten Vermögen von 2,2 Billionen Franken. Für Amerikaner ist die Eröffnung eines Bankkontos in der Schweiz jedoch an strenge Vorschriften gebunden. So verlangt der Foreign Account Tax Compliance Act (Fatca) von ausländischen Banken, Informationen über US-Kontoinhaber an die Steuerbehörde Internal Revenue Service weiterzugeben. Wenn ein Schweizer Vermögensverwalter bei der US-Börsenaufsicht SEC registriert ist, kann er jedoch amerikanischen Kunden beim Kontoeröffnungsprozess und der Geldverwaltung behilflich sein.
Diese Situation verdeutlicht nicht nur das Vertrauen der Amerikaner in die Stabilität des Schweizer Finanzmarktes, sondern auch die kritische Haltung gegenüber der politischen Unsicherheit in den USA. Experten warnen, dass eine Fortdauer dieser Trends langfristige Auswirkungen auf die Kapitalflüsse zwischen den beiden Ländern haben könnte. Bereits jetzt wird diskutiert, welche politischen Veränderungen notwendig sind, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Ein Frage drängt sich auf: Was bedeutet die Trump-Ära für die Zukunft des internationalen Finanzmarktes?