FlelXpress in Flims

Die neuartige Gondelbahn FlemXpress in Flims, die seit etwa einem Jahr in Betrieb ist, ermöglicht es Gästen, ihre Zielstation im Unesco-Weltnaturerbe Sardona per Knopfdruck auszuwählen. Während die Idee vielversprechend ist und die Gondeln effizienter arbeiten sollen, sind die Herausforderungen im Winter nicht zu unterschätzen.

Herausforderungen im Winter

Im Sommer lief das System reibungslos, doch jetzt, wo zahlreiche Skifahrer gleichzeitig die Gondel nutzen möchten, zeigt sich die Überforderung der Technologie. Lange Wartezeiten an der Talstation und während der Fahrt sind keine Seltenheit, wenn eine Gondel aus unvorhergesehenen Gründen pausiert. Aktuell befindet sich das System im Testbetrieb.

Gästeinteraktion und Verwirrung

Die Gäste werden an der Talstation befragt, wo sie hin möchten, was zu einer gewissen Verwirrung führen kann, besonders für ungeübte Fahrer. Markus Menzi, Geschäftsführer der Bartholet AG, die das System entwickelt hat, betont: „Wir müssen die Gäste noch besser informieren.“

Einschränkung der Auswahlmöglichkeiten

Im Testbetrieb mussten die Auswahlmöglichkeiten der Stationen aufgrund der hohen Nachfrage eingeschränkt werden, um einen stabilen Betrieb sicherzustellen. Menzi berichtet von Gästen, die großes Interesse zeigen, aber auch von denen, die wenig Geduld haben, insbesondere wenn sie mit Kindern reisen.

Erfahrungen während der Hauptsaison

Senta Gautschi, Geschäftsführerin der Weissen Arena Bergbahnen AG, gibt zu, dass man über Weihnachten und Neujahr viel über das Gästeverhalten gelernt hat. „Das kann man nur in der Praxis verstehen.“ Die Hauptsaison bringt besondere Herausforderungen, da Gondeln manchmal zehn Minuten anhalten können, um auf andere zu warten.

Bedenken der Skifahrer

Skifahrer Louis Sieber äußert Bedenken, wenn man mit Kindern in der Gondel plötzlich eine Stunde warten muss. Doris Büchel, eine weitere Urlauberin, berichtet von einer Wartezeit von zwei Stunden zur Station Startgels und fügt hinzu: „Das will man mit drei Kindern nicht erleben.“ Christian Seewald findet zwar, dass das System grundsätzlich gut funktioniert, aber es sei immer eine „Überraschungskiste“, ob man schnell hochkommt oder lange warten muss. Die positiven Aspekte des Sommers sind dabei schnell vergessen, wenn die Wintermonate hereinbrechen.

Einzigartiges System und zukünftige Entwicklungen

Die Betreiber der FlemXpress, die Weissen Arena Bergbahnen AG, bezeichnen ihr System als weltweit einmalig, das ein „On-Demand“ Auswahlverfahren für die Stationen bietet, ähnlich wie bei einem liftähnlichen System. Seit Dezember 2023 sind bereits vier Sektionen in Betrieb, die letzte nach Cassons soll im Sommer 2024 vollendet werden.

Technische Innovationen

Das innovative Gondelsystem wurde von der Bartholet AG entwickelt, wobei jede Kabine über einen eigenen Elektroantrieb verfügt. Die hohe Auslastung der Kabinen und die Reduzierung von Leerfahrten sollen die Energieeffizienz des Systems steigern. Ab Sommer 2025 wird die FlemXpress auch auf den Cassonsgrat führen, der Teil der Tektonikarena Sardona ist. Dies wird nicht nur die Erreichbarkeit für Skifahrer verbessern, sondern auch einen direkten Zugang zu einem Unesco-Weltnaturerbe schaffen, was Flims zu einem noch attraktiveren Ziel für Wintersportler macht.