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Flugunfall in Bamberg: Tragischer Fehler eines überforderten Piloten

2024-10-02

Autor: Simon

Ein beunruhigender Flugunfall hat sich am 17. September 2023 in Bamberg ereignet, als ein 62-jähriger Pilot mit seiner Cessna 182 offenbar überfordert war. Trotz einer negativen Bewertung durch seine erste Flugschule, die ihm mangelnde Kritikfähigkeit und unzureichende motorische Fähigkeiten attestierte, hatte er im Oktober 2022 an einer anderen Schule seine Privatpilotenlizenz (PPL) erworben. Dies wirft Fragen auf über die Qualität der Pilotenausbildung in Deutschland.

An einem sonnigen Spätsommertag mit Temperaturen von bis zu 27 Grad wollte der Pilot einen Routineflug vom ehemaligen US-Armee-Flughafen Bamberg-Breitenau (EDQA) zu dem Flugplatz Hof-Plauen unternehmen. Der Flugplatz, der zwischen 1945 und 2012 betrieben wurde, hat eine asphaltierte Piste 21, die 1104 Meter lang und 23,5 Meter breit ist, wobei die effektive Startstrecke 968 Meter beträgt.

Um 13:42 Uhr meldete sich der Pilot bei der Flugleitung und wurde darauf hingewiesen, dass die Piste in Betrieb sei und er auf den Segelflugverkehr achten müsse. Kurz darauf gab er an, abflugbereit zu sein und begann, die Cessna auf die Piste zu rollen. Ein folgenschwerer Fehler ereignete sich, als der Pilot in der falschen Richtung beschleunigte und nur rund 190 Meter Startstrecke zur Verfügung hatte, was fatale Folgen hatte.

Der Flugleiter bemerkte den Fehler sofort und forderte den Piloten mehrmals zum Abbruch des Starts auf, doch der Pilot ignorierte die Warnungen. Zeugen berichteten, dass das Flugzeug kurz vor dem Ende der Startbahn abhob, aber nicht genügend Höhe gewann. Tragisch kippte die Maschine über die rechte Tragfläche, schlug hinter der Piste auf und überschlug sich. Das Flugzeug fing kurz nach dem Aufprall Feuer.

Der Pilot wurde durch einen Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen, starb jedoch später an seinen schweren Verletzungen. In dem Abschlussbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BfU) wird festgestellt, dass es an ihm gelegen hätte, die richtige Rollrichtung zu erkennen und vorzubereiten. Es wird zudem angeführt, dass sein mangelndes Situationsbewusstsein und der erhöhte Stress durch den Segelflugstart zu einem überhasteten Start führten.

Dieser tragische Vorfall wirft ernste Fragen über die Sicherheit im Luftverkehr auf. Wie viele andere Piloten sind in ähnlichen Situationen ebenso überfordert? Es gibt bereits zahlreiche Berichte über Unfälle, die auf unzureichende Ausbildung und mangelndes Training zurückzuführen sind. Die luftfahrenden Behörden müssen dringend handeln, um sicherzustellen, dass Piloten die nötige Kompetenz und Erfahrung besitzen, um in kritischen Situationen sicher zu handeln. Der Luftfahrtverband mahnt zu umfassenderen Überprüfungen der Flugschulen und ihren Ausbildungsprogrammen, um solche Tragödien in Zukunft zu vermeiden.