Formel 1 kurz vor Zulassung eines elften Teams: GM und Andretti im Endspurt
2024-11-22
Autor: Laura
(Motorsport-Total.com) - Inmitten des intriganten Spektakels des letzten US-Grand-Prix des Jahres in Las Vegas gibt es spannende Neuigkeiten zur potenziellen Zulassung eines elften Teams in der Formel 1. General Motors (GM) befindet sich in intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen der Formel 1 über einen Startplatz, der für 2026 in Aussicht steht. Diese Meldung wurde zuerst von der Nachrichtenagentur Associated Press berichtet.
Seit nahezu zwei Jahren arbeitet GM eng mit Andretti Global zusammen, um als zweite US-Vertretung neben dem Team Haas in die Formel 1 einzutreten. Das Projekt erhielt zwar vorab grünes Licht von der FIA, wurde jedoch aufgrund kommerzieller Bedenken von der Formel 1 selbst abgelehnt: Zweifel an der Wettbewerbsfähigkeit von Andretti sorgten dafür, dass man als potenzieller Teilnehmer keinen Mehrwert für die Serie sah.
Die Entwicklungen im Hintergrund sind jedoch alles andere als stagnierend. Die Formel 1 hat aufgrund ihrer Entscheidungen die Aufmerksamkeit der US-Justiz auf sich gezogen, wobei das Kartellamt eine Untersuchung eingeleitet hat und sogar das FBI interessiert ist. Auch die Europäische Union hat begonnen, sich mit dieser Angelegenheit auseinanderzusetzen. Parallel dazu rückt Michael Andretti, der ehemalige Rennfahrer und Kopf des Teams, immer mehr in den Hintergrund.
In den letzten Wochen kündigte Greg Maffei, CEO von F1-Besitzer Liberty Media, seinen Rückzug an. Maffei hatte in der Vergangenheit mehrfach Konflikte mit dem Andretti-Clan gehabt.
Neustart mit GM: Fortschritte in Las Vegas
Aktuelle Verhandlungen könnten ein frisches Kapitel für das Projekt einläuten. Dan Towriss, der neue CEO von Andretti Global, hat bereits Gespräche im Fahrerlager von Las Vegas geführt, um die Möglichkeiten eines möglichen GM-Einstiegs zu erörtern. Die Bettelnden sind sich bewusst, dass je stärker GM in den Mittelpunkt rückt, desto klarer wird die Chance, in die Königsklasse des Motorsports einzutreten. Bereits bei der Ablehnung Andrettis blieb für 2028 ein Schlupfloch offen, welches nun wieder für 2026 ins Spiel kommen könnte, vor allem wenn GM als Motorenhersteller einsteigt, möglicherweise unter der Marke Cadillac.
Das Team plant, in den ersten zwei Jahren nach dem Einstieg auf Kundenmotoren zurückzugreifen. Da die Renault-Motoren ab 2026 nicht mehr verfügbar sind, scheinen Ferrari und Honda die wahrscheinlichsten Optionen für Andretti zu sein.
Wolff äußert Bedenken: "Wo bleibt die Einladung?"
Toto Wolff, Teamchef von Mercedes, hat sich in der Vergangenheit strikt gegen das Andretti-Projekt ausgesprochen und wiederholte seine Haltung in Las Vegas. Er bemängelte, dass niemand von Andretti oder Andretti Global jemals das Gespräch mit ihm gesucht habe. "Es liegt nicht an den Teams, sondern an den Rechteinhabern, die Entscheidung zu treffen", erklärte Wolff.
Dennoch bleibt Wolff skeptisch: "Wenn ich auf eine Party eingeladen werden will, erwarte ich, dass ich mich vorstelle und erläutere, warum ich da bin. Andretti hat dies versäumt." Wolff betont, dass Mercedes eine gesetzliche Verpflichtung hat, die Interessen des Unternehmens und der Mitarbeiter zu vertreten.
Die Frage bleibt offen: Wenn ein Team tatsächlich zur Meisterschaft beitragen könnte - besonders, wenn GM als Teameigentümer einsteigt - wird die Diskussion darüber ganz anders verlaufen. Solange solche Initiativen darauf abzielen, die Popularität und die Einnahmen des Sports zu steigern, wird es kaum eine ernsthafte Opposition geben.