Freihandelsabkommen Schweiz-USA: Martullo-Blocher sieht große Chancen unter Trump
2024-11-30
Autor: Gabriel
Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und den USA
In einem aktuellen Interview äußert sich SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo-Blocher optimistisch über die Möglichkeit eines Freihandelsabkommens zwischen der Schweiz und den USA. Sie fordert die Wiederaufnahme von Verhandlungen, die während Trumps erster Amtszeit begonnen wurden und unter Präsident Biden zum Stillstand gekommen sind.
Hauptproblematik der Verhandlungen
Die Hauptproblematik der bisherigen Verhandlungen lag in den unterschiedlichen Ansichten zur Landwirtschaft. Martullo-Blocher betont, dass die Schweiz nicht an einem Freihandel in diesem Sektor interessiert sei, da sie sich auf ihre Selbstversorgung konzentrieren wolle. Historische Erfahrungen, wie die aus dem Zweiten Weltkrieg, hätten gezeigt, wie wichtig dies für die nationale Sicherheit sei.
Wirtschaftliche Vorteile und Arbeitsplätze
Die US-amerikanische Landwirtschaft und ihre Größe stellen einen zentralen Streitpunkt dar. Martullo-Blocher betrachtet jedoch die Wiederannäherung an die Republikaner als einen klugen Schritt, um die Verhandlungen unter Trump erneut aufzunehmen. Sie sieht die USA als den bedeutendsten Exportmarkt für die Schweiz, was zu enormen wirtschaftlichen Vorteilen führen könnte. „Das ist unsere größte Chance“, erklärt sie.
Bedeutung für die Pharmaindustrie
Für die Schweizer Pharmaindustrie sind die USA besonders wichtig, insbesondere in Bezug auf Entwicklungen und Zulassungen. Sie verweist darauf, dass ein Freihandelsabkommen auch den amerikanischen Arbeitsmarkt ankurbeln würde; Martullo-Blocher schätzt, dass in den USA rund 27.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, während in der Schweiz etwa 13.000 Stellen entstehen würden.
Zusätzliche Anreize zur Zusammenarbeit
Darüber hinaus weist Martullo-Blocher darauf hin, dass die amerikanische Seite großes Interesse an der Schweizer Berufsbildung hat und dass die ETH Zürich führend in der Forschung im Bereich künstliche Intelligenz ist. Diese Aspekte bieten zusätzliche Anreize für eine Zusammenarbeit.
Nutzen für Unternehmen
Schließlich betont sie, dass ihr eigenes Unternehmen, die Ems-Chemie, von einem solchen Freihandelsabkommen profitieren würde. „Die USA sind unser drittgrößter Markt nach Deutschland und China. Derzeit exportieren wir hauptsächlich aus der Schweiz und die hohen Zölle verteuern unsere Produkte unnötig“, so Martullo-Blocher.
Politische Strategie und öffentliche Meinungsäußerung
Die SVP ist aktiv dabei, die Verbindungen zu den Republikanern wiederherzustellen, damit Bundesrat Guy Parmelin, sobald Trump im Amt ist, sofort in die Verhandlungen einsteigen kann.
Öffentliche Diskussion
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