Gazastreifen: Fast 70 Prozent der Toten laut UNO Frauen und Kinder
2024-11-08
Autor: Sofia
Im Gazastreifen sind fast 70 Prozent der durch israelische Angriffe getöteten Palästinenser nach Angaben der Vereinten Nationen Frauen und Kinder. Ein am Freitag veröffentlichter Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte zeigt, dass diese Bevölkerungsgruppe in den ersten sechs Monaten des Gaza-Kriegs einen Großteil der Toten ausmachte. "Wir glauben, dass dies repräsentativ für die Verteilung aller Toten ist", erklärte die Sprecherin des Hochkommissariats, Ravina Shamdasani, der Nachrichtenagentur AFP.
Die UN-Zahlen basieren auf einer detaillierten Auswertung von 8119 der mehr als 34.500 gemeldeten Toten in dem Zeitraum von November 2023 bis April 2024. Darunter waren 3588 Kinder und 2036 Frauen, was fast 70 Prozent ausmacht.
Diese Zahlen deuten auf eine systematische Verletzung der grundlegenden Prinzipien des humanitären Völkerrechts hin, insbesondere in Bezug auf die Unterscheidung zwischen Zivilisten und Kämpfern sowie die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Gewalt.
Die Zahl der Opfer im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges, der durch den Überfall der Hamas auf Israel ausgelöst wurde, umstritten. Die Vereinten Nationen und mehrere unabhängige Staaten halten die von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden veröffentlichten Angaben für vertrauenswürdig.
Im Gegensatz dazu bestreitet Israel die Richtigkeit dieser Zahlen. Dabei bleibt unklar, ob es sich bei den Toten um Kämpfer der Hamas oder um Zivilisten handelt. Israel hat erklärt, dass es bei seinen militärischen Operationen vor allem auf Hamas-Kämpfer und deren Infrastruktur abzielt, jedoch zeigt die demografische Zusammensetzung der untersuchten Todesfälle gemäß den Erkenntnissen der Vereinten Nationen, dass viele zivile Opfer zu verzeichnen sind.
Die humanitäre Krise im Gazastreifen hat sich zunehmend zugespitzt. Die ständigen Bombardierungen haben nicht nur unzählige Menschenleben gefordert, sondern auch die Infrastruktur massiv geschädigt. Die Vereinten Nationen warnen, dass die wichtigste humanitäre Hilfe dringend benötigt wird, um das Überleben der Zivilbevölkerung sicherzustellen.
Zusätzlich gab es in den letzten Tagen Berichte über Angriffe auf Schulen und Einrichtungen, die als Notunterkünfte dienen, was bei der Bevölkerung für zusätzliche Verzweiflung sorgt. Die Weltgemeinschaft watcht gespannt, wie sich die Situation entwicklen wird und ob ein nachhaltiger Friedensprozess ins Rollen kommen kann. Die Stimmen nach einer Waffenruhe und einer Verstärkung der humanitären Hilfe werden immer lauter.