Geheimnis um Skynet-1A: Warum bewegt sich dieser alte Militär-Satellit?
2024-11-23
Autor: Louis
London – Der geheimnisvolle britische Satellit Skynet-1A sorgt für Schlagzeilen, und das nicht ohne Grund. Obwohl er seit vielen Jahren außer Betrieb ist, stellt seine unübliche Position im Orbit eine ernsthafte Gefahr dar und wirft Fragen auf.
Skynet-1A wurde 1969 ins All geschossen, um die Kommunikationsinfrastruktur der britischen Streitkräfte zu unterstützen. Ursprünglich war er strategisch über der Ostküste Afrikas positioniert. Heutzutage ist er jedoch zu einem schockierenden Ort auf 36.000 Kilometern über dem amerikanischen Kontinent gewandert – ein Ort, der für einen Satelliten, der nicht mehr funktioniert, sehr ungewöhnlich und gefährlich ist.
Stuart Eves, ein Weltraumberater, äußert sich besorgt über die ungewollte Bewegung des Satelliten: „Die Frage bleibt, wer ihn verschoben hat und warum. Es ist ein Rätsel. Wir wissen, dass dies uns keinen Gefallen getan hat.“ Der Satellit befindet sich zudem in einem sogenannten „Gravitationsloch“, wo er sich wie eine Murmel in einer Schüssel hin und her bewegt – eine Situation, die früher oder später zu einer Kollision mit anderen Satelliten führen könnte. „Da er nicht mehr aktiv ist, obliegt uns die Verantwortung für seine Gefahren“, warnt Eves.
Die Revolution der militärischen Kommunikation
Der Start von Skynet-1A markierte den Beginn einer neuen Ära für die militärische Satellitenkommunikation im geostationären Orbit. Aaron Bateman, ein Experte für das Skynet-Programm, erklärt: „Der erste Skynet-Satellit hatte einen wesentlichen Einfluss auf die Kommunikationsfähigkeiten Großbritanniens, und die Reichweite seiner Signale erstreckte sich bis nach Singapur.“
Doch wer hat die ominöse Umpositionierung des Satelliten veranlasst? Graham Davison, ein ehemaliger Satellitenbetreuer aus den 1970er Jahren, hat auch nach langer Recherche keine Antwort gefunden. Die Kontrolle wurde zunächst von den USA ausgeübt, bevor sie an Großbritannien übergeben wurde.
Ungewöhnlicher Orbit und die Gefahr des Weltraummülls
Skynet-1A ist ungewöhnlich positioniert, da Satelliten heutzutage entweder in „Friedhofsorbits“ gebracht oder kontrolliert in die Erdatmosphäre geleitet werden. Das Fehlen dieser Standards in den 1970er Jahren hat dazu geführt, dass der Satellit in einer Region verweilt, in der er regelmäßig anderen Satelliten bis auf 50 Kilometer nahekommt – was nicht gerade sicher ist.
Das britische National Space Operations Centre überwacht diesen Satelliten und koordiniert regelmäßig mit anderen Satellitenbetreibern, um Kollisionen zu vermeiden. Professor Moriba Jah von der University of Texas warnte: „Weltraumschrott ist wie eine tickende Zeitbombe. Wir müssen verhindern, dass ein Super-Spreader-Ereignis eintritt, das Tausende von Trümmerteilen nach sich ziehen könnte.“ Ein Ereignis, bei dem Skynet-1A mit einem aktiven Satelliten kollidiert, könnte katastrophale Folgen nach sich ziehen.
Die britische Regierung könnte eines Tages gezwungen sein, Maßnahmen zu ergreifen, um den alten Satelliten sicher zu repositionieren oder zu entsorgen, da sich Technologien zur Handhabung von Weltraummüll bereits in der Entwicklung befinden. Das Geheimnis um die Umpositionierung von Skynet-1A könnte allerdings für immer ungelöst bleiben, was das Thema Weltraumüberwachung und Sicherheit nur noch wichtiger macht.