Gemeinderatswahl in Uri: Wassen sucht dringend nach Kandidaten – Amtszwang sorgt für Aufregung!
2024-11-23
Autor: Luca
In dem malerischen Bergdorf Wassen, im Kanton Uri, stehen die Bürger vor einer brisanten Situation: Am kommenden Sonntag werden zwei neue Mitglieder für den Gemeinderat gewählt – doch die Suche nach geeigneten Kandidaten gestaltet sich als äußerst schwierig. Die Tatsache, dass im Kanton Uri ein spezieller Amtszwang gilt, trägt zur Schärfung der Problematik bei.
Der Amtszwang bedeutet, dass jeder, der gewählt wird, die Position auch annehmen muss. Andernfalls droht ein Bußgeld von 5000 Franken, was viele potenzielle Kandidaten abschreckt. Besonders bekannte Persönlichkeiten aus dem Dorf stehen dabei unter Druck, da sie möglicherweise belästigt werden, wenn sie sich entscheiden, nicht zu kandidieren.
Im ersten Wahlgang im September blieb der absolute Mehr unerreicht, weshalb nun beim zweiten Wahlgang das einfache Mehr ausreicht. In Uri sind Personen unter 65 Jahren, die noch kein politisches Amt bekleideten, verpflichtet, die Wahl anzunehmen. Dies verstärkt die Bedenken vieler Einwohner, die eine Überforderung befürchten.
Eine zentrale Figur in dieser Debatte ist Andreas Baumann. Er ist nicht nur ein angesehener Familienvater und Landwirt, sondern auch Vorstandsmitglied des Urner Bauernverbandes, Vizekommandant der Feuerwehr und Kassier der Alpgenossenschaft. Viele Bürger schätzen seine bisherigen Leistungen, doch die Vorstellung, auch das Amt des Gemeinderats zu übernehmen, stellt für ihn eine große zusätzliche Belastung dar. Trotz seiner Beliebtheit könnte er beim kommenden Wahlgang aufgrund der aktuellen Umstände tatsächlich gewählt werden.
In einer gemeinsamen Entscheidung haben die Bewohner von Wassen festgelegt, dass keine öffentliche Wahlempfehlung abgegeben werden soll. Dennoch laufen in privaten Gesprächen wie am Familientisch oder über Telefon Absprachen – die Unsicherheiten und Sorgen sind allgegenwärtig.
Eine kontroverse Frage bleibt: Sollten kleine Gemeinden wie Wassen den Amtszwang überdenken? Während einige meinen, dass der Verzicht auf diesen Zwang den Druck auf die Gebietsansässigen verringern würde, argumentieren andere, dass er notwendig ist, um die Ämter zu besetzen. Es ist klar, dass die Diskussion über den Amtszwang in Uri nicht nur Wassen betreffen wird, sondern wichtige Fragen zur lokalen Demokratie und Bürgerbeteiligung im Kanton aufwirft. Die kommenden Wahlen in Wassen könnten die Weichen für zukünftige politische Strukturen in kleinen Gemeinden stellen.