GenTwo: Der Aufstieg und Fall eines Blockchain-Pioniers
2024-12-04
Autor: Simon
Das Versprechen der GenTwo ist groß: „Verwandle jede Krypto-Investitionsidee in ein bankfähiges Wertpapier“, verkündet die Homepage des Unternehmens. Dieses innovative Unternehmen, das sich in einer der besten Lagen Zürichs, im ehemaligen UBS Asset Management Tower, befindet, gilt als Pionier in der Krypto- und Blockchain-Welt.
Doch nun sorgt GenTwo für Schlagzeilen, denn Berichten zufolge wurde kürzlich etwa 15 Prozent der Belegschaft entlassen, was über ein Dutzend Mitarbeiter betrifft. Ein GenTwo-Manager erklärte auf Nachfrage, dass das Unternehmen seine Talentstruktur laufend optimiere und trotz der Entlassungen in der Lage sei, neue hochqualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.
Die Entwicklung verlief schleichend, bevor sich die Krise beschleunigte. Ein Kenner des Zürcher Blockchain-Markts äußerte sich besorgt: „GenTwo war einmal an der Spitze, aber dann kam es zu einem massiven Personalverschleiß, und die Qualität der Arbeit ließ nach.“
Ein weiterer kontroverser Punkt war die Anstellung von Gilles Stuck, einem ehemaligen Manager bei Credit Suisse und Julius Bär, der zum „Chief Global Markets“ ernannt wurde. Kritiker bemerken jedoch, dass Stuck wenig Erfahrung im Krypto- und Blockchain-Bereich mitbringt. Inzwischen erweist sich Patrick Loepfe, ein erfahrener Strukturexperte, als entscheidende Kraft hinter den Kulissen.
Loepfe, der GenTwo 2018 gründete, propagiert eine Vision, die das Finanzwesen revolutionieren könnte: „Wir demokratisieren Finanzprodukte“, steht auf seinem LinkedIn-Profil. Inzwischen hat das Unternehmen in seinen zwei Jahren eine Tochtergesellschaft im Kosovo eröffnet, die mit 22 talentierten Fachkräften expandiert.
Dennoch kontrastieren die Jubelmeldungen über die Erfolge in Pristina stark mit den Entlassungen in der Schweiz. Philippe Naegeli, ein weiterer Co-Gründer von GenTwo, teilt auf LinkedIn mit, dass das Unternehmen weit gekommen sei, um alle Vermögenswerte investierbar zu machen.
Sein Einfluss und seine Anhängerschaft zeigen sich jedoch nicht nur in der Anzahl von 18.346 Followern auf dem sozialen Netzwerk, sondern auch in der Tatsache, dass eine von ihm präsentierte Veranstaltung nur 299 Aufrufe erzielt hat. Dies wirft die Frage auf, ob GenTwo in der Lage ist, die Erwartungen der Finanzwelt zu erfüllen, während es gleichzeitig mit internen Herausforderungen kämpft.
Die Entwicklung bei GenTwo bleibt weiterhin gespannt zu beobachten. Steht das Unternehmen an einem Wendepunkt oder gelingt es ihm, die aktuelle Krise zu überwinden und als führender Akteur in der Blockchain-Branche aufzutreten?