Technologie

Google wirft die Privacy Sandbox über Bord: Das Ende der Drittanbieter-Cookies?

2025-04-23

Autor: Nina

In einem überraschenden Schritt hat Google seine Pläne für die Privacy Sandbox nahezu vollständig aufgegeben. Anthony Chavez kündigte in einem Blogeintrag an, dass auch die bislang angedachte Abfrage zur Aktivierung der neuen Technologie – einem Ersatz für die umstrittenen Drittanbieter-Cookies – nun nicht mehr stattfinden wird. Damit scheint der letzte Versuch, die eigene Cookie-Alternative zu retten, gescheitert.

Ursprünglich wollte Google den Nutzern von Chrome die Möglichkeit bieten, diese neue Form des Trackings selbst zu aktivieren. Diese Option wird nun ebenfalls gestrichen. Dennoch will Google die Technologie nicht komplett fallen lassen; Chavez betonte, sie solle "eine andere Rolle spielen".

Widerstand und Skepsis von allen Seiten

Seit Jahren arbeitet Google an der Privacy Sandbox, die darauf abzielt, gezielte Werbung zu ermöglichen, ohne massive Datenmengen über Einzelpersonen zu sammeln. Diese Initiative umfasst eine Vielzahl von Konzepten, darunter die Zuordnung von Themengebieten (Topics) zu Nutzern und Auktionen für die Vermarktung von Werbeplätzen in Echtzeit, die direkt auf den Geräten der Nutzer ablaufen sollen.

Die Reaktionen auf Googles Pläne waren überwiegend negativ. Kritiker befürchteten, dass Google seine Monopolstellung im Online-Werbemarkt weiter ausbauen könnte. Zudem wurde dem Unternehmen das Versprechen für mehr Datenschutz nicht abgenommen. Letztes Jahr reichte die österreichische Bürgerrechtsorganisation Noyb offiziell Beschwerde gegen die Privacy Sandbox ein und wies auf die neue Art des Trackings hin. Auch britische Behörden äußerten Bedenken, dass Googles Vorhaben der Konkurrenz in der Werbeindustrie schaden könnte, während das Unternehmen selbst profitieren würde.

Nach mehreren gescheiterten Verfahren vor US-Gerichten zu Googles Verhalten im Werbemarkt steht das Unternehmen nun vor dem Aus seiner ehrgeizigen Pläne.

Neue Entwicklungen im Digital Marketing?

Was bedeutet dieses plötzliche Umdenken für die Zukunft des digitalen Marketings? Werden alternative Strategien zur Nutzerverfolgung entwickelt? Die Diskussion um Datenschutz und das Gleichgewicht zwischen Werbeeinnahmen und Privatsphäre wird intensiver denn je.