Gesundheit

Grippe: Warum Ältere einen speziellen Influenza-Impfstoff benötigen

2024-10-08

Autor: Alina

Mit dem Einsetzen des Herbstes beginnt die gefürchtete Grippezeit, die insbesondere für ältere Menschen eine erhebliche Gefahr darstellt. Jährlich wird empfohlen, dass diese Risikogruppe sich mit einem speziellen Impfstoff immunisieren lässt, um die Wahrscheinlichkeit schwerer Krankheitsverläufe zu reduzieren.

Die Symptome einer Grippe, zu denen Schüttelfrost, hohes Fieber und Gliederschmerzen gehören, unterscheiden sich stark von einer gewöhnlichen Erkältung und können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Besonders gefährdet sind nicht nur Senioren, sondern auch Menschen mit chronischen Erkrankungen und Schwangere.

Wann sollte man sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät älteren Menschen ab 60 Jahren, sich möglichst frühzeitig vor der Grippesaison impfen zu lassen, optimal zwischen Oktober und Mitte Dezember. Diese Vorlaufzeit ist wichtig, da das Immunsystem bis zu zwei Wochen benötigt, um die Immunisierung vollständig aufzubauen. Wer jedoch zeitlich hinterher ist, sollte nicht zögern, sich auch nach diesem Zeitraum impfen zu lassen, denn auch eine spätere Impfung kann bei Risikopatienten Schutz bieten.

Spezial-Impfstoffe für ältere Menschen

Im Jahr 2023 erhalten Senioren einen Hochdosis-Grippeimpfstoff, der speziell für ihre Bedürfnisse entwickelt wurde. Der Grund hierfür liegt im oft schwächeren Immunsystem älterer Menschen, das nicht immer effizient genug auf das Influenzavirus reagiert. Die speziellen Impfstoffe sind darum so konzipiert, dass sie eine bessere Schutzwirkung bei älteren Erwachsenen erzielen als die herkömmlichen Impfstoffe, die für jüngere Menschen gedacht sind.

Erkenntnisse aus der Forschung

Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig haben aktuelle Studien durchgeführt, um herauszufinden, wieso das Immunsystem im Alter häufig nicht optimal reagiert. In ihrer Untersuchung nahmen 234 Probanden im Alter von über 65 Jahren teil, deren Blut vor und nach der Impfung analysiert wurde. Dabei kamen fortschrittliche molekularbiologische Techniken zum Einsatz.

Interessanterweise fanden die Forscher heraus, dass Probanden, die schlecht auf die Impfung reagierten, erhöhte Werte des Botenstoffes Interleukin-15 in ihrem Blut hatten. Professor Yang Li, wissenschaftliche Direktorin des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin am HZI, erklärte, dass erhöhte Interleukin-15-Werte bei älteren Menschen auf chronische Entzündungsprozesse hinweisen könnten.

Zukunftsausblick: Verbesserte Immunantwort

Tierversuche haben die Hypothese gestützt, dass Interleukin-15 eine negative Auswirkung auf die Immunantwort hat und möglicherweise als biomarker zur Vorhersage der Impfantwort dienen könnte. Es wird diskutiert, ob durch die Gabe bestimmter Substanzen die Interleukin-15-Spiegel vor einer Impfung gesenkt werden können, um die Immunantwort zu stärken – ein Ansatz, der jedoch noch Zukunftsmusik ist.

Einfluss der Ernährung

Zudem ergab die Studie, dass Personen mit einer schlechten Immunantwort im Vergleich weniger langkettige Fettsäuren im Blut hatten. Die ausreichende Zufuhr solcher Fettsäuren könnte also nicht nur zur allgemeinen Gesundheit beitragen, sondern auch die Reaktion auf Grippeimpfungen verbessern. Theoretisch könnten Ernährungsumstellungen oder Nahrungsergänzungsmittel hier hilfreich sein, doch die genauen Zusammenhänge müssen noch eingehender untersucht werden.