HIV-Medikamente: Zugang wird zum Luxus!
2024-11-30
Autor: Lara
Weltweit kämpfen etwa 40 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, und in Österreich sind estimativ zwischen 8.000 und 9.000 Menschen betroffen. Trotz einer Vielzahl an verfügbaren Medikamenten, die sowohl infizierten Personen helfen als auch Hochrisikogruppen vor einer Infektion schützen können, bleibt der Zugang oft außer Reichweite. Marcus Bachmann von Ärzte ohne Grenzen warnt: 'Die Leistbarkeit ist das größte Hindernis.'
Die Verfügbarkeit von Medikamenten ist stark abhängig von der geografischen Herkunft. Menschen in einkommensschwachen Ländern sind oft vom Zugang zu Lebensrettenden Behandlungsmethoden ausgeschlossen. 'Die Ungleichheit im Zugang verursacht verheerende Folgen', erläuterte Bachmann.
Das HI-Virus greift das Immunsystem an und kann zu Aids führen, einer Krankheit, die ohne frühzeitige Behandlung fatale Folgen hat. Obwohl in vielen Ländern theoretisch effektive Medikamente zur Verfügung stehen, gibt es massive Versorgungsengpässe, insbesondere in ärmeren Regionen Afrikas und Asiens.
Besonders besorgniserregend ist die mangelnde Finanzierung durch öffentliche Mittel, die jedoch entscheidend für die Entwicklung dieser Medikamente ist. Es gibt Vorschläge, die Pharmaindustrie anzuregen, Medikamente zu einem bezahlbaren Preis anzubieten. Ein Beispiel: Die neue HIV-Prophylaxe, die nur zweimal jährlich injiziert werden muss, könnte theoretisch die Neuinfektionen weltweit stark senken. Doch der Preis von 40.000 Dollar pro Jahr in den USA macht diesen Fortschritt für viele unerschwinglich.
UN-Ziele im Fokus: UNAIDS möchte im kommenden Jahr über 21 Millionen Menschen in Risikogebieten mit Prophylaxen versorgen, doch aktuell haben nur 3,5 Millionen Zugang. 'Die digitale Kluft im Gesundheitswesen vergrößert sich und das ist alarmierend', sagt Bachmann weiter.
Besonders die Versorgung von Kindern im globalen Süden bleibt oft auf der Strecke. Kinder unter 14 Jahren haben im Durchschnitt 2-4 Jahre später Zugang zu wirksamen Medikamenten. Unternehmen haben oft kein Interesse daran, spezielle Medikamente für Kinder zu entwickeln, da dies weniger profitabel ist.
Um diese Lücke zu schließen, ist eine grundlegende Reform des globalen Gesundheitssystems notwendig. Reiche Länder wie Österreich müssen ihren finanziellen Beitrag leisten und Druck auf die Pharmaindustrie ausüben. 'Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember ist nicht nur eine Erinnerung an die Verstorbenen, sondern auch ein Aufruf zum Handeln!', schließt Bachmann.
HIV und Aids bleiben weltweit ein bedeutendes Gesundheitsproblem. Laut den jüngsten Statistiken könnte eine umfassende Verbesserung des Zugangs zu Behandlungen und Präventionsmaßnahmen die Zahl der Neuinfektionen drastisch senken. Darüber hinaus sind Aufklärung und Anti-Stigmatisierung unerlässlich, um die Gesellschaft zu sensibilisieren und betroffenen Menschen ein Leben ohne Diskriminierung zu ermöglichen.