In Kalifornien wüten verheerende Waldbrände, die zuletzt sogar US-Präsident Joe Biden dazu zwangen, einen wichtigen Auslandsbesuch abzusagen. Ursprünglich geplant, sollte er mit Papst Franziskus und der italienischen Führung in Rom zusammentreffen, doch die wachsende Gefahr in Los Angeles ließ Biden die Reise stornieren. Stattdessen besuchte er die Region, um sich mit Feuerwehren zu treffen, die im Kampf gegen die Flammen an vorderster Front stehen.

Die jüngsten Feuer, bekannt als das "Sunset Fire", haben die Hollywood Hills erreicht und breiten sich schnell in Richtung des berühmten Hollywood Boulevards aus. Die Behörden kündigten Evakuierungsanordnungen an, die nicht nur für Wohngebiete, sondern auch für kulturelle Einrichtungen gelten, darunter die ikonischen Sterne auf dem Walk of Fame.

Die dramatischen Entwicklungen der Brände haben direkte Auswirkungen auf die bevorstehenden Oscar-Nominierungen, die nun um zwei Tage verschoben wurden. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences gab bekannt, dass die Nominierungen am 19. Januar bekannt gegeben werden, um den Filmschaffenden mehr Zeit für ihre Abstimmungen zu geben. In einen Brief äußerte der Geschäftsführer Bill Kramer sein Mitgefühl für die von den Bränden betroffenen Mitglieder.

Biden hat die Region offiziell zum Katastrophengebiet erklärt, was den schnellen Zugang zu staatlichen Hilfen ermöglicht. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hatte zuvor bereits den Notstand ausgerufen, um die Mobilisierung von Ressourcen und Unterstützung zu beschleunigen.

Zusätzlich zu den Oscar-Verzögerungen wurden die Critics Choice Awards, die an diesem Wochenende stattfinden sollten, ebenfalls verschoben. In einer Mitteilung äußerte der Verbandschef Joey Berlin, dass die Gedanken bei den Einsatzkräften und den betroffenen Gemeinden sind.

Die Waldbrände haben bereits mindestens fünf Menschenleben gefordert und unzählige Verletzte hervorgebracht. Am Mittwoch hatte der Feuerwehrchef von Los Angeles County von zwei Todesopfern berichtet, während die Zahl der verletzten Anwohner in die Hunderte geht. Die Bewohner sind gezwungen, aus gefährdeten Gebieten zu fliehen, und über 70.000 Menschen sind derzeit aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen.

Die unter den extremen Bedingungen leidenden Feuerwehren haben große Schwierigkeiten, gegen die Flammen zu kämpfen, die durch Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde zusätzlich angefacht werden. Die Situation wird als eine der schlimmsten Feuerkatastrophen in der Geschichte Los Angeles beschrieben.

Präsident Biden hat angekündigt, 2000 Nationalgardisten zur Unterstützung der Brandbekämpfung in die Region zu senden und verschiedene Löschflugzeuge zur Verfügung zu stellen. Dies ist eine kritische Maßnahme, da viele Feuerwehrteams berichten, dass die Wasserversorgung durch kaputte Hydranten beeinträchtigt ist.

Zwischen dem Eaton Fire und dem Sunset Fire herrscht ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Behörden warnen vor den verheerenden Folgen und bitten die Gemeinschaft, bestmöglich vorbereitet zu sein. Mark Hamill, bekannt aus den "Star Wars"-Filmen, gab eine dramatische persönliche Erfahrung von seiner Evakuierung in Malibu bekannt und sah den Feuerbränden nur knapp entkommen. Er bezeichnete die aktuellen Feuer als die schlimmsten seit 1993.

Die Behörden arbeiten rund um die Uhr, um die Lage unter Kontrolle zu bringen, aber das Wetter bleibt ein unberechenbarer Faktor. Meteorologen warnen, dass die starken Winde die Situation noch verschärfen können.

Die Zerstörung durch die Brände bringt nicht nur menschliches Leid mit sich, sondern betrifft auch zahlreiche historische und kulturelle Wahrzeichen Hollywoods – ein Weckruf für eine Stadt, die berühmt für ihre Vergangenheit ist, aber nun um ihre Zukunft bangen muss. Bewohner und Touristen, die sich in der Stadt aufhalten, sind aufgefordert, äußerst wachsam zu sein und den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.