Wissenschaft

Ifo-Umfrage: Geschäftsklima in der Chemie-Industrie stark eingetrübt

2024-10-09

Autor: Simon

Berlin. Das Geschäftsklima in der Chemie-Industrie hat sich im September 2023 deutlich verschlechtert. Laut einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts fiel der Index auf alarmierende minus 13,6 Punkte, nachdem er im August noch bei minus 6,1 Punkten lag. Besonders besorgniserregend sind die Rückgänge in der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage, die von plus 0,3 Punkten im August auf minus 9,3 Punkte gefallen ist. Auch die Geschäftserwartungen der Unternehmen sackten auf minus 17,8 Punkte ab, was auf eine pessimistische Aussicht auf die nächsten Monate hinweist.

Branchenspezialistin Anna Wolf vom Ifo-Institut machte auf die gleichzeitigen konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen aufmerksam, die die Unternehmen in der Chemie belasten. Im verarbeitenden Gewerbe fiel die Stimmung im September auf den niedrigsten Wert seit Juni 2020. Dies führt zu einem Rückgang der inländischen Nachfrage nach chemischen Produkten und verschärft den bereits bestehenden Auftragsmangel weiter.

Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Produktion herunterzufahren und die Produktionspläne nach unten zu korrigieren. Die Exporterwartungen sind ebenfalls gedämpft; viele Unternehmen berichten von einer schwachen Nachfrage im Ausland und müssen in der Folge ihre Preise senken, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dies führt zu einer zunehmend kritischen Bewertung der Erträge.

Die Ifo-Expertin Wolf stellte klar, dass die Chemie-Industrie nicht nur mit den Herausforderungen der Energiewende und der steigenden Bürokratie zu kämpfen hat, sondern auch mit einem Anstieg der Arbeitskosten. Die Kombination dieser Faktoren hat das Geschäftsklima weiter belastet. Experten warnen, dass die negative Entwicklung in der Chemie-Industrie auch Auswirkungen auf andere Branchen haben könnte, da die Chemie als Grundlage für viele Produkte in der Industrie dient.

Die Prognosen sind düster und Unternehmen in der Branche müssen sich darauf einstellen, dass ohne entsprechende Maßnahmen zur Stabilisierung das Geschäftswachstum weiter stagnieren oder sogar zurückgehen könnte.