Am Dienstagabend wurde es offiziell: Die Grasshoppers, die sich in einer tiefen Krisensituation befinden, haben Trainer Marco Schällibaum entlassen. Nach vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen war dieser Schritt nicht mehr überraschend, wobei der Zeitpunkt – kurz vor einem Super-League-Spiel vor der Nati-Pause – einige verwundert haben könnte.

GC-Sportchef Stephan Schwarz äußerte sich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dieser Entscheidung und betonte, dass die Entlassung unvermeidlich war: „Die Ergebnisse haben uns in der aktuellen Phase zum Handeln gezwungen.“ Laut Schwarz gibt es in solch einer Situation keinen Platz für Emotionen, auch wenn die Entscheidung menschlich sehr schwierig war.

Er hob hervor, dass Schällibaum am 31. Mai noch als großer Held gefeiert wurde, als er GC mit immensem Einsatz in der Super League hielt. Schwarz bedankte sich für die Energie und Euphorie, die Schällibaum ins Team gebracht hatte. Leider ist die anfängliche Euphorie der Grasshoppers mittlerweile einer großen Ernüchterung gewichen.

Die schwachen Ergebnisse, beginnend mit dem unglücklichen 0:1 in Winterthur, wurden schließlich zu Schällibaums Verhängnis. „Momentan durchleben wir eine Phase, in der wir nicht die Resultate einfahren, die wir uns wünschen. Oft wäre mehr möglich gewesen, aber wir haben es nicht geschafft“, erklärte er. Fatale Fehler und mangelnde Durchschlagskraft in entscheidenden Momenten haben das Team zuletzt geprägt.

Giuseppe Morello, der bisherige Co-Trainer, übernimmt vorerst als Interimscoach und soll beim nächsten Heimspiel gegen St. Gallen eine Trendwende herbeiführen. Für den 39-jährigen ehemaligen Profi ist es die erste Chance, eine Profimannschaft zu coachen.

„Ich erwarte von ihm, dass er zusammen mit der Mannschaft dafür sorgt, dass wir am Sonntag mit einem positiven Gefühl auf den Platz gehen“, sagte Schwarz. Es liege nun an den Spielern, die besprochenen Taktiken umzusetzen und den dringend benötigten Sieg zu erzielen.

Bezüglich eines neuen Trainers wollte sich Schwarz noch nicht konkret äußern. Die Suche nach einem geeigneten Ersatz läuft intensiv, und der Zeitpunkt für die Installation eines neuen Übungsleiters sei dabei nicht entscheidend. „Wenn wir zu dem Entschluss kommen, dass es passt, werden wir es machen. Es muss ein Trainer sein, der die Mannschaft wieder begeistern kann“, so Schwarz abschließend.

Zusätzlich ist zu beachten, dass die Grasshoppers in dieser Saison mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die mangelnde Leistung der Mannschaft hat nicht nur sportliche, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen für den Verein. Ein Misserfolg könnte langfristige Auswirkungen auf die Stabilität und Zukunft des Clubs haben. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für die gesamte Vereinsstruktur.