Gesundheit

Ipilimumab: Neuer Hoffnungsträger gegen Lungenfibrose?

2025-04-23

Autor: Alina

Der unbarmherzige Feind: Lungenfibrose

Die Lungenfibrose, eine tückische Erkrankung, führt zu einer fortschreitenden Vernarbung des Lungengewebes. Diese Fibrosierung beeinträchtigt den lebenswichtigen Gasaustausch und macht es den Betroffenen zunehmend schwer, zu atmen. Besorgniserregend ist, dass etwa die Hälfte der Personen unter einer idiopathischen Lungenfibrose (IPF) leidet, deren Ursachen oft im Dunkeln bleiben.

Alarmierende Statistiken und begrenzte Therapiemöglichkeiten

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass IPF meist erst nach dem 50. Lebensjahr diagnostiziert wird und Männer dreimal häufiger betroffen sind als Frauen. Die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt: Zwei Medikamente, Pirfenidon und Nintedanib, können lediglich das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen, aber nicht aufhalten oder umkehren.

Revolutionäre Entdeckung: Ipilimumab als Schlüssel?

Eine Forschungsgruppe um Dr. Santosh Yadav hat nun einen vielversprechenden Ansatz entdeckt. Sie identifizierten, dass seneszente Fibroblasten – Zellen, die nicht mehr reparieren können – zur Entwicklung der Fibrose beitragen. In der Nähe dieser Zellen fanden sie stark regulierte T-Zellen, die offenbar resignierten und nicht mehr in der Lage waren, die schädlichen Fibroblasten zu eliminieren.

Durch die Behandlung von Mäusen mit dem CTLA4-Inhibitor Ipilimumab kam es zu einer bemerkenswerten Rückbildung der Fibrose und einer Regeneration des Lungengewebes. Dieses Ergebnis könnte den Weg zu einer neuen Therapieform für IPF ebnen.

Ein Paradigmenwechsel in der Behandlung

Yadav lässt verlauten, dass diese Erkenntnisse einen Paradigmenwechsel in der IPF-Therapie einleiten könnten. Anstatt seneszente Zellen direkt anzugreifen, soll das Immunsystem aktiviert werden, um diese auf natürliche Weise zu beseitigen. Zukünftige Studien sind notwendig, um die Effizienz und Sicherheit von Ipilimumab sowie anderer Checkpoint-Inhibitoren wie Tremelimumab zu ermitteln.

Ein Schritt näher an der Lösung alternder Krankheiten?

Professor Dr. Victor Thannickal sieht in dieser Forschung sogar Potenzial über die Lungenfibrose hinaus. Sollten diese Ansätze erfolgreich sein, könnten sie auch bei anderen altersbedingten Erkrankungen wie Alzheimer und Herz-Kreislauf-Erkrankungen Anwendung finden. Die Hoffnung, seneszente Zellen ohne Kollateralschäden vernichten zu können, könnte der Schlüssel zur Bekämpfung vieler altersassoziierter Erkrankungen und vielleicht sogar des Alterns selbst sein.