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«Israel hat den Rebellen eine Dienstleistung erwiesen – Was nun für Syrien?»

2024-12-09

Autor: Nina

Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten spitzen sich weiter zu, und die jüngsten Aktionen Israels verstärken diese Dynamik. Laut dem Experten Michael Walsh haben sowohl Präsident Biden als auch Ex-Präsident Trump Kontakte zu ausländischen Akteuren, was Bidens Position in der Syrien-Krise erheblich schwächt, da er nur noch wenige Wochen im Amt ist.

Israel wurde zu einem entscheidenden Akteur in der Region, indem es seine militärische Präsenz an der Grenze zu Syrien verstärkt hat. Die Luftangriffe auf strategische Ziele zielten darauf ab, Gruppen wie die HTS, die historische Verbindungen zu Al-Qaida haben, am Zugriff auf wichtige Gebiete zu hindern. Walsh hebt hervor, dass diese Auseinandersetzungen nicht isoliert sind, sondern im Kontext eines umfassenderen Konflikts im Nahen Osten stehen, der auch Libanon und den Iran betrifft.

Die HTS, die als gefestigte Kraft in der syrischen Oppositionsbewegung gilt, hat sich nun in Damaskus positioniert, nachdem andere Milizen die Kontrolle über wichtige Gebiete übernommen hatten. Ihre Anführer versprechen, die Situation zu stabilisieren. "Die neuen Bestimmungen, wie die Gefängnisstrafe für Schusswaffengebrauch, sollen der Armee und der Polizei eine klare Botschaft senden: Sie haben ihre Aufgaben zurückzunehmen," erklärt Dia-Eddine, ein renomierter Experte.

Er betont, dass das Assad-Regime in der Bevölkerung keinen echten Rückhalt mehr hat. Die syrische Armee ist gespalten zwischen loyalen Eliten und dem einfachen Soldaten, der oft unter prekären Bedingungen leidet. Das militärische Eingreifen ausländischer Kräfte, wie des Iran und Russlands, hat die Situation weiter kompliziert.

Der jüngste Gazakrieg hat die Aufgabenteilung in der Region dramatisch verändert. Es wird gemeldet, dass Syrien Informationen an Israel weitergegeben hat, insbesondere über die Bewegungen der Hisbollah und der iranischen Streitkräfte, was die militante Gruppe Schwächen aufweist. Die Diversität der Rebellenkräfte – von Al-Qaida-Abspaltungen bis zu kurdischen Gruppen, die Unterstützung von verschiedenen internationalen Akteuren erhalten – verdeutlicht die Komplexität des Konflikts.

Die Situation in Syrien zieht also tiefgreifende Veränderungen nach sich. Baschar al-Assad, der über 50 Jahre an der Macht war, sieht sich einer zunehmend geschwächten Position gegenüber. Historische Rückblicke zeigen, dass Syrien einst eine stabilere und demokratischere Gesellschaft hatte, bevor der Militärputsch 1966 den Grundstein für die autoritäre Herrschaft legte.

Am 27. November startete HTS einen Angriff, der in kurzer Zeit die Machtverhältnisse im Land ins Wanken brachte. Aleppo fiel nur drei Tage später, gefolgt von Hama und anderen Städten. Dies weist auf das mögliche Ende eines seit elf Jahren andauernden Bürgerkriegs hin, mit tiefgreifenden Konsequenzen für die gesamte Region. Was genau dieser Umsturz für die syrische Bevölkerung, für die Stabilität im Nahen Osten und für die internationalen Beziehungen bedeutet – darüber diskutiert der Nahost-Experte Khaldoun Dia-Eddine in einem Online-Podium der ZHAW International Business.