In einer überraschenden Ankündigung hat US-Präsident Joe Biden der Ukraine die Verwendung von weitreichenden ATACMS-Raketen gegen festgelegte Ziele in Russland genehmigt. Dies geschieht inmitten steigender Spannungen, während sich in der westrussischen Region Kursk eine Gegenoffensive der russischen Streitkräfte abzeichnet. Die Genehmigung kommt, nachdem Russland angekündigt hat, Tausende nordkoreanischer Soldaten zur Unterstützung der russischen Militäroperationen in der Region zu stationieren.

Das Pentagon und der Nationale Sicherheitsrat der USA reagierten auf Anfragen der Medien, indem sie die Berichte weder bestätigten noch dementierten. Biden hatte bis dato der Ukraine den Einsatz von US-Waffen lediglich zur Verteidigung gegen Angriffe in Charkiw erlaubt.

Die Verwendung von ATACMS-Raketen, die eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern haben, könnte entscheidend sein, um die ukrainischen Streitkräfte in der strategisch wichtigen Region Kursk zu unterstützen. Dies wird als Reaktion auf die zunehmende militärische Präsenz Russlands und Nordkoreas in der Region interpretiert.

In einer Ansprache deutete der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski an, dass die Ukraine die Erlaubnis für den Einsatz dieser weitreichenden Waffen erhalten hat. Er betonte, dass militärische Aktionen oft nicht öffentlich angekündigt werden.

US-Außenminister Antony Blinken hatte bereits im September signalisiert, dass es in der militärischen Unterstützung für die Ukraine Fortschritte geben könnte, wobei die USA bereit sind, ihre Unterstützung anzupassen.

Die Berichte über die Genehmigung für den Einsatz der ATACMS-Raketen kommen kurz vor dem G20-Gipfel in Brasilien, bei dem auch der russische Außenminister Sergei Lawrow anwesend ist. Kremlchef Wladimir Putin hat bereits ernsthafte Konsequenzen angedroht, sollten diese Waffen in einem Angriff auf russisches Territorium eingesetzt werden. Eine solche Eskalation könnte Putin zufolge zu einer direkten Konfrontation zwischen Russland und dem Westen führen und den Konflikt erheblich zuspitzen.

Inmitten dieser geopolitischen Spannungen ist die internationale Gemeinschaft besorgt über eine mögliche Ausweitung des Konflikts. Beobachter warnen, dass die Situation in der Ukraine sich zu einem größeren internationalen Konflikt ausweiten könnte, besonders wenn westliche Länder weiterhin militärische Unterstützung leisten. Während die Welt auf die nächste Entwicklungsstufe in dieser Krise blickt, bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Entscheidung auf den Verlauf des Krieges haben wird.