Wissenschaft

Jupiter: Überraschende Neuigkeiten über die geheimnisvollen Wirbelstürme an den Polen

2024-12-06

Autor: Leonardo

An den Polen des größten Planeten unseres Sonnensystems, Jupiter, toben gigantische Wirbelstürme, die monatelang bestehen und in ihrer Größe mit der Erde vergleichbar sind. Ein interdisziplinäres Forschungsteam aus den USA und Großbritannien hat herausgefunden, dass diese beeindruckenden Tornados durch magnetische Wirbel verursacht werden, die tief in die Atmosphäre Jupiters eindringen und dunstige Gase nach oben transportieren.

Die bekannteste Erscheinung ist der Große Rote Fleck, ein massive Wirbelsturm, der schon seit dem Jahr 1664 beobachtet wird. Doch die neuen Erkenntnisse über die polaren Wirbelstürme könnten die gesamte Planetologie revolutionieren! Die Forscher machen eine überraschende Entdeckung: Diese ständigen Wirbelstürme sollten in den Polarregionen Jupiters eigentlich nicht existieren.

Die ersten Bilder der dunklen Ovale an den Polen wurden von dem Hubble-Weltraumteleskop Ende der 1990er Jahre aufgenommen und überraschten die Wissenschaftler. Im Jahr 2000 bestätigte die Raumsonde Cassini diese Beobachtungen und lieferte neue Beweise für die Existenz dieser unbekannten Phänomene. Trotz dieser Entdeckungen blieb lange unklar, wie sich diese Wirbel in den extremen Bedingungen der Polarregion bilden konnten.

Um mehr Licht ins Dunkel zu bringen, haben die Forscher im Rahmen des Projekts OPAL (Outer Planets Atmosphere Legacy) Archivbilder von Jupiter untersucht. Dabei zeigt sich ein faszinierendes Bild: Im Verlauf von 28 Jahren wurden acht dunkle Ovale am Südpole und zwei am Nordpol dokumentiert. Diese Wirbel erscheinen und verschwinden innerhalb weniger Wochen, was die Forscher vor ein Rätsel stellt.

Doch der Schlüssel zur Erklärung könnte in Jupiters beeindruckendem Magnetfeld liegen, das etwa 20.000 Mal stärker ist als das der Erde. Geladene Teilchen, die entlang der Magnetfeldlinien in die Atmosphäre eindringen, erzeugen Polarlichter, die in der Atmosphäre zu beobachten sind. Zudem ist Jupiter von einem Ring elektrisch geladener Partikel umgeben, die von den aktiven Vulkanen des Jupitermonds Io stammen.

Die Wechselwirkungen zwischen diesem Partikelring und dem starken Magnetfeld führen zu einer ständigen Bildung starker magnetischer Wirbel, die dichte Gase in die Atmosphäre transportieren. Diese Gase sind bis zu 50-mal dichter als üblich und absorbieren ultraviolette Strahlung, wodurch die dunklen Ovale erscheinen.

Die Forscher betonen, dass die Ursachen dieser Wirbelstürme letztlich auch auf den Vulkanismus auf dem Mond Io zurückzuführen sind, der durch die Gezeitenkräfte des Jupiter beeinträchtigt wird. Diese wertvollen neuen Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Planeten, Atmosphären, Magnetfeldern und Monden könnten weitreichende Implikationen für die Erforschung von Gasplaneten in anderen Sternensystemen haben. Die Geheimnisse von Jupiter sind noch nicht vollständig gelüftet, und die Wissenschaftler sind gespannt, was zukünftige Missionen und Technologien aufdecken werden!