Kanton Zürich: Spitäler setzen auf Boykott von Temporärkräften – Ein überraschender Schritt!
2025-04-20
Autor: Alina
Die Krise im Gesundheitswesen eskaliert
Der eklatante Mangel an Fachkräften macht dem Gesundheitswesen im Kanton Zürich zu schaffen. Prognosen zeigen, dass bis 2030 zehntausende Pflegefachleute in der Schweiz fehlen werden – und das Problem wird sich mit der wachsenden Bevölkerung nur verschärfen.
Auf Personalengpässe schnell reagieren
Um dieses gravierende Defizit zu bewältigen, setzen immer mehr Spitäler und Heime auf Temporärkräfte. „Die Personaldienstleister im Gesundheitssektor haben in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen“, erklärt die Geschäftsführerin einer spezialisierten Vermittlungsfirma. Diese Firma vermittelt rund tausend Pflegekräfte in der gesamten Schweiz und ist seit über einem Jahrzehnt aktiv.
Steigende Kosten für Spitäler
Die Knappheit an festem Personal hat die Kosten in die Höhe getrieben. „Die Honorare wurden exorbitant, denn die Spitäler waren bereit, nahezu jeden Preis für neue Anbieter zu zahlen“, so eine Insiderin. Tatsächlich haben Spitäler für diplomierte Pflegekräfte bis zu 110 Franken pro Stunde gezahlt, während der Marktpreis bei etwa 80 Franken liegt.
Konflikt zwischen festem und temporärem Personal
Die beiden Lager scheinen voneinander isoliert. Temporärkräfte genießen oft bessere Arbeitsbedingungen, was Unruhe im Team verursacht. „Das sorgt für Missmut, da temporäre Kolleginnen nicht nur mehr verdienen, sondern auch oft die Flexibilität ihrer Arbeitszeiten nutzen können“, sagt Ronald Adler vom Verband Zürcher Krankenhäuser (VZK). Zudem bringen neue temporäre Kräfte oft Unsicherheiten in die bestehenden Abläufe.
Boykott der Temporärkräfte: Ein radikaler Schritt!
Um dem Preisdruck und der Unruhe im Team entgegenzuwirken, haben die Spitäler und Heime im VZK beschlossen, ab Sommer 2025 keine temporären Pflegekräfte mehr einzustellen. Diese Entscheidung könnte jährlich Einsparungen von bis zu 20 Millionen Franken bringen, was auch die zuständige Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli unterstützt.
Reaktion der Temporärbranche: Ein rechtlicher Schritt!
Die Temporärbranche wehrt sich energisch gegen diese Entscheidung und hat Anzeige bei der Wettbewerbskommission erstattet. Der Leiter von Swissstaffing, Boris Eicher, spricht von „kartellrechtswidrigen Absprachen“. Die Branche sieht hierin nicht nur einen drohenden Verlust von Arbeitsplätzen, sondern auch einen massiven finanziellen Schaden.
Die Zukunft der Pflegekräfte: Hält der VZK Wort?
Die entscheidende Frage bleibt: Können die Spitäler ohne Temporärkräfte auskommen? Der VZK ist optimistisch und arbeitet bereits an neuen Arbeitszeitmodellen und internen Personalpools, die den Bedürfnissen der Pflegekräfte besser gerecht werden sollen.
Fazit: Eine ungewisse Zukunft im Gesundheitswesen
Der Boykott von Temporärkräften könnte weitreichende Folgen für das Gesundheitswesen in Zürich haben. Der Weg ist steinig, aber die Entscheidung der Spitäler wird die gesamte Branche auf die Probe stellen. Eines ist sicher: Die Herausforderung, die bestmögliche Versorgung der Patienten sicherzustellen, bleibt.