
Kardiologe erklärt: So senken Diabetiker ihr Herzinfarkt-Risiko effektiv
2025-04-04
Autor: Emma
Laut Schätzungen leidet jeder dritte Erwachsene mit Typ-2-Diabetes in Deutschland tatsächlich an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung – das sind fast drei Millionen Menschen. Sind Sie einer davon?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigsten Folgeerkrankungen bei Diabetes Typ 2. Etwa 80 Prozent der Betroffenen sterben an Herz- und Gefäßerkrankungen, wobei Herzinfarkte die häufigste Todesursache darstellen. Leider wissen viele Diabetiker nicht, dass ihr Zustand ihre Herzgesundheit beeinflusst.
Was sollten Betroffene also unternehmen? Ein Kardiologe und ein Diabetologe geben wertvolle Tipps.
„Durchchecken lassen und Zuckerwerte im Auge behalten“
Diabetes Typ 2 ist neben genetischen Faktoren stark mit Lebensstilfaktoren verknüpft. Professor David M. Leistner von der Universitätsklinik Frankfurt erklärt: „Diabetes gehört zu den großen Risikofaktoren fürs Herz. Hohe Blutzuckerwerte fördern Entzündungen im Körper und beeinflussen Stoffwechselvorgänge, die letztendlich das Herz schädigen können.“
Ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel kann Arteriosklerose beschleunigen und das Herz schwächen. Dabei erleiden Diabetiker wesentlich häufiger Schlaganfälle und Herzinfarkte. Prof. Leistner betont die Bedeutung regelmäßiger ärztlicher Kontrollen: „Es ist wichtig, gemeinsam an Risikofaktoren wie Blutzuckerkontrolle zu arbeiten.“
Ein kontinuierliches Glukosemonitoring (CGM) könnte für Menschen mit Typ-2-Diabetes sehr hilfreich sein. Diese Geräte ermöglichen eine lückenlose Überwachung der Zuckerspiegel und sind mittlerweile einfach zu handhaben.
„Bewegung ist die beste Medizin“
Regelmäßige Bewegung ist für jeden wichtig, insbesondere für Menschen mit erhöhten Blutzuckerwerten. Dr. Oliver Schubert-Olesen erklärt, dass körperliche Aktivität entscheidend zur Blutzuckerregulation beiträgt: „Die Muskeln verbrauchen Glukose während der Bewegung – das senkt den Blutzuckerspiegel.“
Er ermutigt zu Alltagsbewegung, wie Spazierengehen oder Treppensteigen, anstatt sich vor intensiven Sportarten zu scheuen. Schon kleine Änderungen können das Risiko für Folgeerkrankungen signifikant senken.
„Live-Zuckerwerte auf dem Handy anzeigen“
Ein CGM-System kann hilfreich sein, da es die Zuckerspiegel in Echtzeit misst. Dr. Schubert-Olesen empfiehlt diese Technologie insbesondere für Patienten, die eine intensive Insulintherapie benötigen. „Ein Sensor kann Warnungen geben, wenn die Werte zu hoch oder zu niedrig sind, was einen entscheidenden Unterschied macht.“
Das Biofeedback dieser Systeme fördert das Verständnis für den Einfluss von Ernährung und Bewegung auf den Blutzuckerspiegel und motiviert zur Einhaltung gesunder Gewohnheiten.
„Ein Diabetes-Schock kann zur Wende im Leben werden“
Die Geschichte der 56-jährigen Elvira zeigt, wie schockierend eine Diabetesdiagnose sein kann. Nach einer Zahnuntersuchung, bei der auf zu hohe Blutzuckerwerte hingewiesen wurde, erhielt sie die Diagnose Typ 2. Doch trotz des Schocks hat Elvira mit gesunder Ernährung und Bewegung ihr Gewicht um 23 Kilo reduziert und ihren Blutzuckerwert stark verbessert.
Zielgerichtete Maßnahmen können nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, sondern auch die Lebensqualität erheblich steigern. Elvira und ihre Schwester sind überzeugt von den Vorteilen moderner Technologie wie dem FreeStyle Libre System und berichten von mehr Freiheit und Lebensqualität.
Fazit: Mit den richtigen Strategien und Technologien können Menschen mit Typ-2-Diabetes ihr Herzinfarkt-Risiko erheblich senken und ein weitgehend gesundes Leben führen.