
Karl Egloff: Der Schweizer, der den Everest schneller bezwingen will als je zuvor
2025-04-10
Autor: Lukas
Karl Egloff, ein außergewöhnlicher Schweizer und Ecuadorianer, hat bereits Rekorde an vier der höchsten Berge der Welt aufgestellt. Jetzt plant er, den Speed-Rekord am Mount Everest zu brechen – ein Aufstieg vom Basecamp zum höchsten Punkt der Erde und zurück in weniger als 24 Stunden, ganz ohne Sauerstoff.
Zwei Tage vor seinem Abflug nach Kathmandu musste sich Egloff noch um seine Ausrüstung kümmern – eine andersfarbige Jacke, auf die Netflix bestanden hatte, damit er beim Filmdreh mit seinem Partner besser zu erkennen ist. Diese kleine Herausforderung steht jedoch im Schatten seines grandiosen Plans.
Sein abenteuerlicher Weg führt ihn über Doha nach Kathmandu, wo sein Ziel klar ist: so schnell wie möglich auf den Everest zu klettern. Den gesamten Weg von 21 Kilometern mit sieben Höhenkilometern möchte er ohne Sauerstoff bewältigen, was für die meisten Bergsteiger als extrem riskant gilt.
Edgar Egloff, geboren in Quito, hält bereits Rekorde auf dem Kilimandscharo, dem Elbrus in Europa, dem Denali in Nordamerika und dem Aconcagua in Südamerika. Sein Traum, an jedem der "Seven Summits" Bestzeiten aufzustellen, wird nun am Mount Everest weiterverfolgt.
Ein Wettlauf um den Gipfel
Am Donnerstag fliegt Egloff von Zürich nach Kathmandu. Dort wird er sich zunächst auf dem Mera Peak akklimatisieren, einem weniger überfüllten Berg. Ab Anfang Mai will er schließlich ins Basecamp des Mount Everest aufbrechen.
Dort warten bereits 36 Leute auf ihn. Dies wird für Egloff, der in der Vergangenheit oft alleine unterwegs war, eine gänzlich neue Erfahrung: „Ich spüre einen enormen Druck, da eine große Produktion an meinem Projekt hängt“, gesteht er.
Neben ihm wird auch Tyler Andrews, ein US-Amerikaner und ebenfalls Speed-Rekordhalter, teilnehmen – ein Bergrennen, bei dem nur einer den Sieg davontragen kann. Dieses Konzept ist im Bergsport einmalig und eine ganz neue Herausforderung für beide.
Kampf der Giganten und persönliche Grenzen
„Anfangs war ich skeptisch“, erklärt Egloff, der den Vergleich mit Fußball und Kampfsport scheut. Doch nachdem Netflix seine Bedenken ausgeräumt hatte, stimmte er zu, den Wettlauf durchzuführen.
Der Rekordversuch wird jedoch auch durch Egloffs Prinzipien geprägt: „Für mich ist Sauerstoff Doping. Ich benutze ihn nicht einmal im Training.“ Nur für den Notfall wird ein Begleiter eine Sauerstoffflasche mittragen.
Intensive Vorbereitung auf den Everest
Seine Vorbereitung war akribisch: Nach drei Jahren harter Arbeit, unter anderem mit einem Mentaltrainer und zahlreichen Höhentrainings, ist Egloff nun bereit. Schlafen in einer simulierten Höhenumgebung war Teil seines Plans. Er weiß, dass die sogenannte Todeszone von 7000 bis 8000 Metern eine immense Herausforderung darstellt.
Er hat auch persönliche Rückschläge überwinden müssen. Nach einem Überfall in Ecuador, bei dem seine Familie bedroht wurde, beschloss Egloff, das Land zu verlassen und sich wieder auf seinen Sport zu konzentrieren – eine Entscheidung, die seine Familie ein Stück weit heilte.
Ein kluger Kopf am Berg
Beim Wettlauf um den Everest braucht Egloff jedoch nicht nur Physik, sondern auch kluges Management. Er muss genau abwägen, wann der beste Zeitpunkt ist, um mit seiner Besteigung zu beginnen, um potenzielle Risiken wie überfüllte Routen und plötzliche Gletscherspalten zu vermeiden.
Sein Seilpartner Miranda spielt dabei eine entscheidende Rolle. Er sorgt dafür, dass Egloff auch in den stressigsten Momenten einen klaren Kopf behält.
Auf zu neuen Höhen!
Egloff hat einen klaren Plan für seine Rekordjagd: „Ich will beim Abstieg auch rennen. Ab Camp 4 wird es wie eine Autobahn sein, wo ich die Leute überholen kann.“ طEr wartet gespannt auf den Moment, in dem er seinen Traum verwirklichen kann – den weltbesten Rekord am Mount Everest.
Die Aufregung ist unübersehbar, und die Vorbereitungen sind in vollem Gang. Karl Egloff wird am Everest gegen nicht nur seine physischen Grenzen, sondern auch gegen die Zeit antreten.