Der brandneue Kindle Colorsoft verbindet die Funktionalität eines E-Book-Readers mit einem überraschenden Farbdisplay, das den Leseerlebnis revolutionieren soll. Anders als der beliebte Kindle Paperwhite, der auf bewährte monochrome Technik setzt, nutzt der Colorsoft eine komplexere Bildschirmtechnologie mit sechs übereinanderliegenden Schichten. Dies verspricht nicht nur schnellere Ladezeiten, sondern auch ein kontrastreicheres Bild, das besonders für farbige Darstellungen optimiert ist.

Ein direktes Vergleichserlebnis mit dem Kindle Paperwhite zeigt, dass der Colorsoft im monochromen Modus einen leicht anderen Farbton aufweist, was auf die zusätzliche Schicht im Display zurückzuführen sein könnte. Manche Benutzer haben jedoch einen gelblichen Farbton am unteren Bildschirmrand festgestellt, ein Problem, das Amazon bereits anspricht und für das betroffene Kunden Ersatzgeräte erhalten werden.

Die Frage bleibt: Lohnt sich das Farbdisplay? Ich stellte fest, dass der Colorsoft beim ersten Einschalten einen beeindruckenden visuellen Eindruck hinterlässt. Buchcover erscheinen lebendiger und emotionaler; sie sind kein grauer Pixelbrei mehr, sondern künstlerische Kompositionen, die Emotionen transportieren. Dies erleichtert auch die Suche nach Büchern in Ihrer Bibliothek.

Doch braucht man wirklich Farbe für die meisten E-Books, die größtenteils aus Text bestehen? Ich lade Reiseführer hoch, in der Hoffnung, dass die Fotos und Karten die Vorzüge des Colorsoft verdeutlichen. Während einige Bilder durchaus gut zur Geltung kommen, zeigen sich die Karten oft als wenig brauchbar, es sei denn, man verstellt die Helligkeit manuell.

Eine großartige Funktion des Farbdisplays ist die farbige Markierung von Textstellen, die aussieht, als hätte man mit einem digitalen Textmarker darauf gearbeitet. Diese Option könnte beim Hervorheben von wichtigen Passagen besonders nützlich sein.

Für Liebhaber von Comics und Graphic Novels zeigt der Colorsoft sein volles Potenzial. Der Genuss, Comics in Farbe zu lesen, wird jedoch oft durch zu kleine Schriftgrößen getrübt, die beim Verkleinern unleserlich werden können. Die niedrige Auflösung von nur 150 PPI in Farbe erschwert das Lesen zusätzlich.

Fazit? Der Kindle Colorsoft ist eine spannende Option für Leser von intensiv illustrierten Büchern oder Comics, während der Kindle Paperwhite für das traditionelle Lesen von Textliteratur die bessere, kostengünstigere Wahl bleibt. Vor allem die Signature Edition überzeugt durch kabelloses Aufladen und automatische Anpassung der Bildschirmhelligkeit – ein echter Pluspunkt, der den Lesekomfort erheblich steigert. Wer jedoch Plant, öfter reisen und seine umfangreiche Bibliothek auf einem leichtgewichtigen Gerät dabeihaben möchte, wird den neuen Colorsoft dennoch zu schätzen wissen.