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Klimagipfel COP 30: Für Klimagipfel wird Regenwald abgeholzt

2025-03-13

Autor: Nina

Anlässlich des Klimagipfels COP 30, der im November in der Stadt Belém stattfinden wird, hat die brasilianische Regierung den Bau einer vierspurigen Autobahn beschlossen. Diese Autobahn wird als "nachhaltig" beworben und soll den Verkehr in Belém entlasten, da bei der Weltklimakonferenz über 50.000 Menschen erwartet werden. Doch Umweltschützer sind skeptisch und warnen, dass die Bauarbeiten 13 Kilometer durch ein geschütztes Gebiet des Amazonas-Regenswaldes führen werden.

Erstmals wird ein COP-Gipfel am Rande des tropischen Regenwaldes veranstaltet, was sowohl politisch als auch symbolisch von großer Bedeutung ist. Der Amazonas-Regenwald ist einer der letzten großen Urwälder der Erde und beherbergt unzählige Pflanzen- und Tierarten. Zudem spielt er eine essentielle Rolle als CO2-Speicher und hat somit einen direkten Einfluss auf das weltweite Klima.

Die Situation ist jedoch besorgniserregend: In den letzten 100 Jahren wurde circa 20 Prozent der Amazonasfläche zerstört. Trotz eines Rückgangs der Abholzung im vergangenen Jahr, der als der geringste seit neun Jahren gemeldet wurde, kritisieren Experten und Anwohner die Entscheidungen der Regierung. Claudio Verequete, ein Anwohner, berichtet: „Alles wurde zerstört. Unsere Ernte ist bereits vernichtet worden, und das Einkommen, das wir zum Leben brauchten, ist weg.”

Besonders tragisch: Die Anwohner werden die neue Autobahn nicht nutzen können. „Wenn jemand krank wird und ins Zentrum von Belém muss, können wir die Straße nicht nehmen“, fügt Verequete hinzu.

Die Auswirkungen des Autobahnbaus auf das Ökosystem sind ebenfalls alarmierend. Wissenschaftler fürchten, dass die neue Straße das Habitat vieler Tiere zerstören und deren Wanderungen stören könnte. Professorin Silvia Sardinha, die verletzte Wildtiere rehabilitiert, betont, dass die Trennung der Lebensräume fatale Folgen für die Populationen der Tiere haben wird.

Die Regierung hat für die Vorbereitung dieses Großereignisses über 81 Millionen Dollar investiert. Geplant sind neben der Autobahn auch ein neuer Stadtpark mit 500.000 Quadratmetern, Grünflächen, Restaurants und Freizeiteinrichtungen für die Öffentlichkeit, was die Frage aufwirft, ob Umweltschutz und die Würde der indigenen Bevölkerung überhaupt noch eine Rolle spielen.

Diese Entwicklungen werfen einen Schatten auf die anstehenden Verhandlungen beim Klimagipfel. Während die Weltgemeinschaft den Klimaschutz auf die Agenda setzt, steht Brasilien vor der Herausforderung, seine wirtschaftlichen Interessen mit dem Schutz eines der wertvollsten Ökosysteme der Erde in Einklang zu bringen.