Eine beeindruckende Nachfrage nach der kostenlosen HPV-Impfung bis zum 30. Geburtstag zeigt, wie wichtig Aufklärung und Prävention im Kampf gegen Krebs sind. Laut mehreren Initiativen in Oberösterreich, die sich auf die Sensibilisierung für die Impfangebote konzentrieren, hat die Inanspruchnahme dieser lebensrettenden Impfung stark zugenommen.

Humanes Papillomavirus (HPV) ist für etwa 90 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich, und verschiedene Stämme des Virus sind auch mit anderen Krebserkrankungen verknüpft. Die HPV-Impfung bietet nahezu einen 100-prozentigen Schutz. Die Petrol Ribbon Initiative, die seit über einem Jahrzehnt besteht, spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung über den Schutz den diese Impfung bietet. Unter der Leitung von Primar Univ.-Prof. Lukas Hefler und der Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander wird dieses Engagement auch im Jahr 2024 fortgesetzt.

Um das Bewusstsein für die HPV-Impfung an Schulen zu steigern, wurden zum neuen Schuljahr über 28.000 Informationsmaterialien an Oberösterreichs Schulen verteilt. "Es ist entscheidend, dass Eltern über die Bedeutung der HPV-Impfung für ihre Kinder informiert sind. Deshalb unterstütze ich diese Initiative nachdrücklich", erklärt Haberlander.

Aktuelle Studien zeigen, dass die beste Impfreaktion bei Kindern zwischen neun und zwölf Jahren erfolgt. Es wird daher empfohlen, die Impfung vor den ersten sexuellen Kontakten durchzuführen, da HPV hauptsächlich durch sexuelle Kontakte übertragen wird. Die Problematik hat sich in den letzten Jahren durch den Rückstand von Impfungen während der Pandemie noch verstärkt. Im Jahr 2022 lag die Abschlussimpfrate bei über 21-Jährigen nur bei 5 Prozent.

Im Jahr 2014 wurde die HPV-Impfung in das österreichische Kinderimpfkonzept integriert und wird seither kostenlos an Schulen angeboten. Doch die aktuelle Durchimpfungsrate ist besorgniserregend niedrig. Um dem entgegenzuwirken, wurde ein Ideenwettbewerb ins Leben gerufen, der 15 Schulen im Bundesland zur Teilnahme einlud, um innovative Projekte zur Steigerung des Bewusstseins für die HPV-Impfung zu präsentieren.

In Oberösterreich erhalten Schulkinder in der 5. Schulstufe die HPV-Impfung kostenlos, und auch alle anderen Personen zwischen 9 und 30 Jahren können die Impfung kostenlos an öffentlichen Impfstellen und niedergelassenen Ärzten in Anspruch nehmen.

Besonders erfreulich ist die gestiegene Nachfrage seit der Ausweitung des Angebots im Juli 2024: In drei Monaten haben sich bereits über 6.600 junge Erwachsene zwischen 21 und 29 Jahren eine Nachholimpfung geholt. Dies hat dazu geführt, dass sich die Anzahl der durchgeführten Impfungen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt hat.

Die Gesundheitsreferentin betont: "Das steigende Interesse an der HPV-Impfung zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unser Ziel ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche in Oberösterreich zu schützen." Darüber hinaus werden seit dem 30. Geburtstag regelmäßige HPV-Tests empfohlen, um eine Infektion frühzeitig zu erkennen.

In Österreich erkranken jährlich etwa 400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Die Petrol Ribbon Initiative zielt darauf ab, das Bewusstsein für diese und andere durch HPV verursachte Krebserkrankungen zu schärfen und die regelmäßigen Arztbesuche anzuregen. "Eine rechtzeitige Impfung ist der beste Schutz", fügt Primar Hefler hinzu. Die Bekämpfung von HPV-bedingten Krebserkrankungen ist für alle Altersgruppen und Geschlechter von Bedeutung.