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Krankheit und Arbeit: Wichtige Aspekte zu krankheitsbedingten Absenzen

2024-11-23

Autor: Laura

Sind Krankheit und Abwesenheit von der Arbeit ein immer häufiger auftretendes Problem?

Aktuelle Statistiken des Bundesamtes für Statistik werfen ein Licht auf einen besorgniserregenden Trend: Die Anzahl der krankheitsbedingten Absenzen nimmt kontinuierlich zu. Während im Jahr 2010 Vollzeitbeschäftigte noch durchschnittlich 6,3 Tage arbeitsunfähig waren, stieg diese Zahl bis zum letzten Jahr auf 9,3 Tage an – ein alarmierender Anstieg von über 20 Prozent. Dieser drastische Anstieg wird zum Teil der Covid-19-Pandemie zugeschrieben, die viele Menschen psychisch und physisch belastet hat.

Psychische Erkrankungen als Hauptursache

Eine Umfrage unter großen Krankentaggeldversicherern zeigt, dass acht von zehn diese Tendenz bestätigen. Der Hauptgrund für die häufigeren Fehlzeiten liegt offenbar in der Zunahme psychischer Erkrankungen. So meldet die Helsana, dass obwohl nur 8 Prozent der Krankheitsfälle auf psychosomatische Beschwerden entfallen, diese dennoch rund 30 Prozent der Gesamtkosten im Bereich Krankentaggeld verursachen.

Die Absenz und ihre rechtlichen Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen für eine krankheitsbedingte Abwesenheit sind rechtlich nicht eindeutig festgelegt. Laut Obligationenrecht ist eine Abwesenheit nur dann als gerechtfertigt, wenn sie unverschuldet ist. Daniel Baumgartner, ein Arbeitsrechtsexperte, erklärt, dass Krankheiten oder Unfälle in der Regel nicht als selbstverschuldet gelten, es sei denn, man könnte grobe Fahrlässigkeit nachweisen. Zum Beispiel: Wenn jemand bei extremen Wetterbedingungen trotzdem auf Skitour geht und einen Unfall erleidet.

Die Schwankungen im Empfinden von Schmerzen oder Beeinträchtigungen sind individuell. Mitarbeiter haben das Recht, sich krank zu melden, wenn sie unter Schmerzen leiden und nicht in der Lage sind, ihre Arbeit zu verrichten.

Ab wann muss ein Arztzeugnis vorgelegt werden?

Kürzere Absenzen, die gelegentlich auftreten, sind in der Regel unproblematisch, aber wenn Mitarbeiter regelmäßig zu Wochenenden hin Fehltage nehmen, können Arbeitgeber anfangen, skeptisch zu werden. Im Falle von wiederholten kurzen Abwesenheiten bleibt es jedoch den Angestellten überlassen, ihre Arbeitsunfähigkeit nachzuweisen. Laut Experten sollten Angestellte mit einem Arztzeugnis bereits ab dem ersten Fehltag rechnen, insbesondere in Branchen mit Personalengpässen.

Die Rolle des Vertrauensarztes

Kommt es zu Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit, können Arbeitgeber oder Versicherungen einen Vertrauensarzt hinzuziehen. Diese Prozedur geschieht häufig automatisiert nach einer bestimmten Anzahl von Tagen, in denen Krankentaggeld bezogen wurde. Wenn der Vertrauensarzt zu einem anderen Urteil kommt, kann dies für den Arbeitnehmer äußerst nachteilig sein, vor allem wenn er sich auf die Unterstützung seines bisherigen Arztes verlässt.

Der Datenschutz und die Fallstricke in der Krankenversicherung

Viele Unternehmen bieten ihren Angestellten Krankentaggeldversicherungen an, die im Krankheitsfall bis zu 80 Prozent des Lohns für bis zu zwei Jahre abdecken. Firmen ohne solche Versicherungen sind verpflichtet, im ersten Jahr bis zu drei Wochen volles Einkommen zu zahlen, danach verlängert sich die Lohnfortzahlung abhängig von der Dauer der Anstellung. Allerdings sind hier regionale Unterschiede zu beachten.

Die Herausforderung für Angestellte besteht darin, dass Versicherer bestimmte Klauseln in ihren Policen haben, die die Auszahlung der Leistungen unter bestimmten Umständen einschränken können, beispielsweise wenn der Beschäftigte kündigt.

Kündigung während der Krankheit: Was ist erlaubt?

Obwohl ein gewisser Kündigungsschutz bei Krankheit besteht, ist dieser zeitlich begrenzt. Der Schutz gilt nur für die Dauer der Krankheit - nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz kann eine Kündigung ausgesprochen werden. Ein brisantes Thema, da es in der Praxis häufig vorkommt, dass Angestellte nach einer Kündigung krank werden; in solchen Fällen bleibt die Kündigung rechtlich bestehen, jedoch mit flexiblen Fristen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber ein besseres Verständnis der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Auswirkungen von Krankheiten auf die Arbeit entscheidend ist. Beide Seiten sollten sich bewusst sein, welche Rechte und Pflichten bestehen und wie wichtig es ist, im Krankheitsfall transparent und rechtzeitig zu kommunizieren.