Dickdarmkrebs, auch bekannt als Darmkrebs, galt lange Zeit als eine Krankheit, die vor allem ältere Menschen betrifft. Alarmierende neue Daten zeigen jedoch, dass die Inzidenz dieser gefährlichen Krankheit in den letzten zwei Jahrzehnten bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen stark angestiegen ist. Ein maßgeblicher Faktor könnte der Konsum krebserregender Lebensmittel sein, insbesondere eines weit verbreiteten Getränks, das immer beliebter wird.

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in Cancer Health, berichtet von einem dramatischen Anstieg der Darmkrebserkrankungen unter jungen Menschen. Die Zahlen sind erschreckend: zwischen 1999 und 2020 ist die Rate bei Kindern im Alter von zehn bis vierzehn Jahren um unglaubliche 500 Prozent gestiegen. Bei Teenagern im Alter von fünfzehn bis neunzehn Jahren ist die Rate um 333 Prozent gestiegen, und bei jungen Erwachsenen im Alter von zwanzig bis vierundzwanzig Jahren um 185 Prozent. Dies zeigt eine besorgniserregende Welle von Erkrankungen, die nicht mehr ignoriert werden kann.

Forschungsleiter Dr. Islam Mohamed von der Universität Kansas City erklärte, dass Fettleibigkeit, Rauchen und Alkoholkonsum zu den Hauptursachen gehören, welche die Risiken erhöhen. Neben diesen Faktoren spielen auch unsere Ernährungsgewohnheiten eine entscheidende Rolle. Besonders der Genuss von krebserregenden Lebensmitteln, wie verarbeitetem Fleisch und zuckerhaltigen Getränken, wird als kritisch angesehen.

Ein besonders besorgniserregendes Ergebnis der Studie führt nun die Konsumation von Energy Drinks ins Feld. Laut Wissenschaftlern der University of Florida könnte der Anstieg der Darmkrebserkrankungen bei Jugendlichen direkt mit der Beliebtheit dieser koffeinreichen Getränke zusammenhängen. Die Forscher verweisen auf den Einfluss von Schwefelwasserstoff (H2S) produzierenden Bakterien, die vor allem in der Darmflora von Menschen mit einer Erkrankung vorkommen. Diese Bakterien können Entzündungen fördern und eine Umgebung schaffen, die das Krebsrisiko steigert.

Ein Schlüssel zu diesem Problem könnte Taurin sein, eine Aminosäure, die in hohen Konzentrationen in Energy Drinks vorkommt. In ihrer Studie postulieren die Wissenschaftler, dass der hohe Taurinspiegel in diesen Getränken das Wachstum von H2S produzierenden Bakterien begünstigt und dadurch das Risiko für Darmkrebs erhöhen könnte.

Um diese Hypothese weiter zu erforschen, haben die Wissenschaftler bereits eine Langzeitstudie mit 60 Teilnehmern gestartet. Zwar befindet sich diese Studie noch in den Anfängen, doch erste Ergebnisse sollen in naher Zukunft präsentiert werden. Auf einem kürzlich stattgefundenen Treffen der American Society of Clinical Oncology kündigten die Forscher an, bald mehr über die potenziellen Gefahren von Energy Drinks für die Gesundheit junger Menschen zu enthüllen.

Es ist von größter Bedeutung, dass sowohl Eltern als auch junge Erwachsene sich bewusst sind, welche Lebensmittel und Getränke sie konsumieren, um mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren. Experten raten, eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Ballaststoffen, frischem Obst und Gemüse zu bevorzugen, um das Krebsrisiko zu senken.