Krypto-Experte warnt: "Ripple ist zentralisiert und täuscht Anleger!"
2024-12-05
Autor: Lara
Die Faszination für den Ripple-Token XRP nimmt kein Ende, insbesondere nach einem phänomenalen Anstieg von über 400 Prozent seit Anfang November dieses Jahres. In der Spitze wurde der Wert auf 2,80 US-Dollar geschätzt – eine atemberaubende Performance selbst für den volatilen Krypto-Markt. Doch hinter dieser Euphorie mehren sich kritische Stimmen.
Justin Bons, Gründer des Krypto-Fonds Cyber Capital, äußert starke Bedenken in einem Post auf X: „Ripple ist, entgegen den Aussagen seiner Führungsriege, zentralisiert und permissioned.“ Er wirft der Ripple-Plattform vor, Investoren durch fehlerhafte Angaben über die Dezentralisierung zu täuschen. Laut Bons ähnelt das Vertrauen in das XRP Ledger, das auf sogenannten Unique Node Lists (UNLs) basiert, viel mehr einem Proof of Authority (PoA) System als den tatsächlich dezentralen Mechanismen wie Proof of Work (PoW) oder Proof of Stake (PoS). „Die Foundation hat die totale Kontrolle über das Netzwerk!“, so Bons weiter.
Er bezeichnet die Anlockung unbedarfter Privatanleger durch falsche Versprechungen von Dezentralisierung als betrügerisch. Besonders kritisch sieht er die anfängliche Verteilung der XRP-Coin, die aufgrund eines Pre-Mines von 99,8 Prozent als unfair gilt. Seinen Reformvorschlag beschreibt er als notwendig zur Stärkung der Dezentralisierung: die Einführung eines Proof-of-Stake-Mechanismus.
XRP auf dem Weg zum Allzeithoch: Wie lange noch?
Aktuell handelt XRP bei 2,40 US-Dollar, was einem Anstieg von über 65 Prozent im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Damit hat Ripple nicht nur Solana, sondern auch Tether in der Marktkapitalisierung überholt und steht nun mit etwa 148 Milliarden US-Dollar auf Platz 3 im Krypto-Ranking. Der Weg zum bisherigen Allzeithoch von 3,40 US-Dollar aus Januar 2018 könnte XRP theoretisch weitere 37 Prozent zulegen lassen, was angesichts des aktuellen bullishen Marktes nicht ausgeschlossen ist.
Einen weiteren Schub erhält XRP durch den jüngsten ETF-Antrag von WisdomTree bei der SEC. Dies ist bereits der dritte Antrag eines Vermögensverwalters für einen „Ripple-Indexfonds“. Viele Anleger hoffen nun, dass die SEC unter neuer Führung eine krypto-freundliche Haltung einnimmt, was möglicherweise bereits im Sommer 2025 zu Genehmigungen führen könnte. Sollte dies geschehen, erwarten viele, dass frisches Kapital aus der traditionellen Finanzwelt den Ripple-Token auf neue Rekordwerte über 4,00 US-Dollar katapultieren könnte.
Doch Justin Bons ist nicht der einzige, der zur Vorsicht mahnt. Finanzanalyst Rajat Soni äußert ebenfalls in einem Post auf X seine Skepsis: „Die Art und Weise, wie der [XRP-]Preis ansteigt, ist nicht organisch und sieht für mich wie ein Pump-and-Dump-Schema aus.“ Diese Bedenken sind nicht unbegründet, denn in der Krypto-Welt ist Volatilität oft der Vorbote für schmerzhafte Korrekturen.
Es ist wichtig zu betonen, dass die gegenwärtige XRP-Rallye möglicherweise bereits viele Entwicklungen einpreist: Ein krypto-freundlicher SEC-Chef könnte eine klare Regulierung bieten, die rechtlichen Streitigkeiten mit Ripple ein Ende setzen und die Genehmigung für XRP Spot ETFs im Sommer 2025 vorantreiben. Sollten jedoch die tatsächlichen Entwicklungen hinter den Erwartungen zurückbleiben, sind scharfe Kurskorrekturen nicht auszuschließen.
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