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Lust auf ein Praktikum im Bordell? Diese Kampagne sorgt für Aufsehen!

2024-10-04

Autor: Sofia

Überblick

In der Schweiz sind schätzungsweise zwischen 13'000 und 20'000 Frauen in der Prostitution tätig. Jährlich bedienen sich rund 350'000 Männer mindestens einmal der Dienste von Prostituierten. Ein großer Teil dieser Frauen sind Migrantinnen, die oft in prekären Lebenslagen stecken.

Die Frauenzentrale Zürich und der Verein Heartwings haben eine provokante Kampagne ins Leben gerufen, um auf die brutalen Realitäten im Sexgewerbe aufmerksam zu machen. Sie stellen eine fiktive Jobanzeige für das Bordell „La Perte“ vor, die die erschreckenden Bedingungen widerspiegelt, unter denen viele Frauen arbeiten müssen.

Das Inserat lädt dazu ein, ein Praktikum im Bordell zu machen, mit „flexiblen Arbeitszeiten“ und der Aussicht auf bis zu zehn Kunden pro Schicht. „Sprachkenntnisse? Egal! Je weniger, desto besser!“, sagt eine Stimme aus einem begleitenden Video. Doch diese Annehmlichkeiten verschleiern die dunkle Realität: Prostitution ist häufig mit hohem Risiko, Ausbeutung und Gewalt verbunden, insbesondere für Frauen, die in prekären Verhältnissen leben.

„Prostitution ist Gewalt an Frauen“

Die Initiatoren der Kampagne betonen in ihren Erklärungen, dass Prostitution keine echte Wahl darstellt, sondern vielmehr eine Form der Ausbeutung ist. „Unser Kurzfilm soll dazu anregen, das System Prostitution zu hinterfragen und die unmenschlichen Bedingungen zu erkennen, mit denen die Frauen täglich konfrontiert werden“, so die Verantwortlichen.

Im Jahr 2023 generierte das Sexgewerbe in der Schweiz geschätzte Einnahmen zwischen 1 und 3,5 Milliarden Franken. Alarmierende Statistiken zeigen, dass 85 Prozent derjenigen, die sich prostituieren, Migrantinnen sind, oftmals getrieben von Armut und Verzweiflung. Menschen in der Prostitution leiden überdurchschnittlich häufig unter psychischen Erkrankungen und sind stark gefährdet, körperlicher und sexueller Gewalt ausgesetzt zu werden.

Die Frauenzentrale und Heartwings fordern in einem detaillierten Whitepaper, dass die Missstände dringend angegangen und die Situation der Frauen in der Prostitution nachhaltig verbessert werden muss. Die Debatte darüber, ob Prostitution in der Schweiz strenger reguliert oder sogar vollständig verboten werden sollte, gewinnt an Intensität.

Sind Sie betroffen oder kennen jemand, der von Gewalt betroffen ist?

Es gibt zahlreiche Anlaufstellen für Hilfe, einschließlich der lokalen Polizei, Beratungsstellen und spezialisierten Notrufnummern für Opfer von Gewalt.

Es ist an der Zeit, über Prostitution und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft nachzudenken. Sind wir bereit, die Augen vor der Realität zu schließen oder aktiv zu handeln, um das Leben der Frauen in der Prostitution zu verbessern?