
Mafia-Boss tarnte sich im Wallis als „Geometer“ – Die schockierende Wahrheit über das Mafia-Netzwerk
2025-04-01
Autor: Sofia
Die Pagliarelli-Familie, ein berüchtigter Clan der sizilianischen Cosa Nostra aus Palermo, hat sich mitten im Herzen der Schweiz versteckt. Ihr notorischer Boss, Antonio Rotolo, der in den 1980er Jahren den Austausch von Morphinbase in der Schweiz organisierte, sitzt mittlerweile lebenslang im Gefängnis. Sein Nachfolger, Giovanni Motisi, der seit 1998 untertaucht, ist einer der gefährlichsten flüchtigen Verbrecher Italiens und wird aktiv von der Polizei gesucht.
Im Jahr 2018 übernahm Giuseppe Calvaruso, ein 41-jähriger Mafia-Boss, die Kontrolle über den Pagliarelli-Clan. Eine besondere Verbindung zur Schweiz führt das Mafia-Imperium zurück in die Alpen, wo sie bald ihre Geschäfte vorbereiteten. Gerichtsdokumente beschreiben, wie Calvaruso 2014 Vertreter des Clans nach Sitten entsandte, um dort eine Aktiengesellschaft zu gründen und ein Netzwerk für ihre kriminellen Aktivitäten aufzubauen.
Die erstellte Firma, offiziell als internationale Handelsgesellschaft deklariert, schien auf den ersten Blick legitim zu sein. Unterstützt von einem örtlichen Treuhandbüro halfen sie bei Wohnungsmieten, Krankenversicherungen und Aufenthaltsbewilligungen für Clanmitglieder. Ein Vertreter von Calvaruso wurde als „Direktor“ eingestellt, erhielt jedoch in Wahrheit eine B-Bewilligung durch einen gefälschten Arbeitsvertrag.
Die Mafia-Familie transferierte erhebliche Beträge, die aus illegalen Geschäften stammten, in die Schweiz, wo die Gelder mithilfe von falschen Dokumenten und fiktiven Finanzierungsverträgen „gewaschen“ wurden. Unter den gefälschten Belegen befand sich ein Vertrag über ein zinsloses Darlehen von 800.000 Euro von einer vermeintlichen Hongkonger Firma, die in Wirklichkeit dem Clan gehörte.
Diese Machenschaften sollten dem Pagliarelli-Clan helfen, ihre kriminellen Erlöse als legales Geschäft erscheinen zu lassen. Inklusive der Aufspaltung von Vermögenswerten und deren Schutz vor den Behörden hatte die AG im Wallis auch mehrere andere Zwecke, einschließlich der Finanzierung von Tourismusprojekten in Sizilien und der Unterstützung von Familien inhaftierter Mafiosi.
Der Höhepunkt kam, als der „Geometer“ der Mafia, also Calvaruso selbst, in einer gefälschten Anstellung in der Walliser AG geführt wurde. Man stellte ihn als angestellten Geometer ein und erklärte ihm ein Gehalt von 2900 Euro im Monat. Wenige Tage später wurde seine Anstellung modifiziert, um eine größere Legitimität zu erzeugen.
Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass Calvaruso und seine Komplizen ihre kriminellen Geschäfte bald nach Brasilien verlagerten, wo sie 2021 verhaftet wurden, als sie versuchten, die Vermögenswerte des Clans sicher zu verstauen. Im August 2024 führten Razzien, unterstützt durch die Bundespolizei von Brasilien und der Schweiz, zu einem massiven Schlag gegen das Mafia-Netzwerk: 50 Millionen Euro an Vermögenswerten wurden beschlagnahmt, und 17 Personen wurden strafrechtlich verfolgt.
Diese Geschichte ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Mafia international operiert und sich auch in Ländern wie der Schweiz versteckt. Die „Walliser Connection“ ist weitreichend und zeigt, wie wichtig es ist, die Strukturen dieser kriminellen Organisationen zu überwachen und zu bekämpfen.
Die Angeklagten genießen bis zur gerichtlichen Klärung die Unschuldsvermutung, doch die Dimensionen ihres illegalen Netzwerks sind erschreckend.