Eine parlamentarische Initiative führte zur Anpassung des Abfallgesetzes im Kanton Thurgau. Seit dem 1. Januar 2025 wird Littering mit Bussen zwischen 150 und 300 Franken bestraft und stellt damit einen deutlichen Schritt in Richtung eines saubereren Umfelds dar.

Die hohe Busse von 300 Franken soll insbesondere Raucher abschrecken, ihre Zigaretten auf den Boden zu werfen. In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass in der gesamten Schweiz die Litteringbussen je nach Kanton unterschiedlich ausfallen und diese hohe Strafe im Thurgau die höchste ist, die aktuell in der Schweiz gilt. Einige Kantone, wie der Aargau, haben bereits seit 2020 höhere Bussen für Littering eingeführt, jedoch zeigen Berichte, dass diese Maßnahmen oft wenig Wirkung zeigen.

Eine Einigung zwischen SVP und Grünen, die selten vorkommt, hat für die Erhöhung der Bussen gesorgt. Urs Schär von der SVP beschrieb eindrücklich die Müllsituation, mit der er als Landwirt konfrontiert ist: „Mittwochvormittag: sieben Aludosen und wieder Verpackungsmaterial aus dem Futter herausgenommen.“ Didier Feuerle von den Grünen unterstützt diese Sichtweise und betont, dass es für Littering-Sünder schmerzhaft sein sollte, wenn sie beim Wegwerfen von Abfall auf frischer Tat ertappt werden.

Die Frage bleibt, ob die Erhöhung tatsächlich dazu führen wird, dass weniger Abfall auf den Straßen landet. Der Präsident des Vereins Aargauer Regionalpolizeien, René Lippuner, stellt fest, dass die hohen Bussen nur dann abschrecken, wenn es auch genügend Kontrollen gibt. „Kontrollen erfordern Zeit und Personal - beides ist oft nicht verfügbar“, sagt er.

Im kommenden Frühjahr könnte zudem eine nationale Litteringbusse eingeführt werden, die ebenfalls in Höhe von 300 Franken festgelegt werden soll. Der Vorschlag steht momentan zur Diskussion und könnte nationale Standards für die Müllentsorgung schaffen und die Sensibilität der Bürger für dieses Problem erhöhen. Die genauen Beträge variieren je nach Art des Litterings: Für kleine Abfälle wie Papier und Verpackungen beträgt die Ordnungsbusse 150 Franken, während größere Abfälle wie Dosen und Zigarettenstummel mit 300 Franken bestraft werden.

Die Einsicht, dass jeder Einzelne für die Sauberkeit unserer Städte verantwortlich ist, wird immer kritischer. Littering gefährdet nicht nur die Umwelt, sondern hat auch wirtschaftliche Folgen für die Gemeinden, die für die Reinigung und Pflege der Straßen verantwortlich sind. Mit der Einführung strengerer Gesetze hoffen die Kantone darauf, das Bewusstsein der Bürger zu schärfen und eine Veränderung im Verhalten der Menschen zu bewirken.