Technologie

Microsoft zwingt Kunden zur Cloud: Das Ende des WSUS!

2024-09-30

Autor: Leonardo

Am 20. September 2023 kündigte Microsoft in einem Blogbeitrag auf dem Windows IT Pro Blog das Aus für den Windows Server Update Service (WSUS) an. Der Service wird in Zukunft zwar weiterhin mit Bugfixes versehen, aber aktiv weiterentwickelt wird er nicht mehr – das Unternehmen bezeichnet diese Entscheidung als "deprecated". Stattdessen empfiehlt Microsoft seinen Kunden den Umstieg auf die Clouddienste Windows Autopatch, Microsoft Intune oder für Servern den Azure Update Manager.

Für viele IT-Administratoren kam diese Entscheidung nicht überraschend, da Microsoft seit dem Update auf WSUS 3.0 offensichtlich nur begrenzte Ressourcen in die Weiterentwicklung des Produkts investiert hat. Die Anpassungen waren größtenteils dem neuen Service-Konzept des Windows Clients geschuldet, der auf Service-Releases und Kumulative Updates setzt. Doch die Abkündigung des WSUS ist der nächste Schritt in Microsofts umfassender Strategie, Kunden endgültig an die Cloud zu binden.

Ein Blick auf die aktuelle Situation zeigt, dass es neben WSUS keinen offiziellen Weg mehr gibt, um Windows-Updates offline im lokalen Netzwerk auszurollen. Selbst der Microsoft Configuration Manager, der weiterhin zur Update-Bereitstellung genutzt werden kann, setzt im Hintergrund auf WSUS oder die Clouddienste von Microsoft und ist somit ebenfalls von der Abkündigung betroffen.

Die von Microsoft empfohlene Alternative, Windows Autopatch, ist ein reines Cloud-Feature, das eine automatische Aktualisierung von Windows, Microsoft 365 Apps for Enterprise und Microsoft Teams ermöglicht. Auch Windows Update for Business wurde im September unter diesem Namen zusammengefasst. Dieser Dienst ermöglicht es, Windows über Gruppenrichtlinien automatisch zu aktualisieren, ohne dass eine zusätzliche Microsoft-Lizenz erforderlich ist.

Die gleichzeitige Ankündigung der Abkündigung von WSUS und die Verschmelzung von Windows Autopatch und Windows Update for Business lässt vermuten, dass in Zukunft das Konfigurieren von Client-Updates ausschließlich über die Microsoft Cloud erfolgen wird. Ein großer Umstieg, der viele Unternehmen zurück in die Cloud drängt!

Microsoft Intune, ein rein cloudbasierter Dienst, wurde ursprünglich als Mobile Device Management System für Smartphones und Tablets entwickelt, bietet jedoch seit Windows 10 auch Möglichkeiten zur Verwaltung von Windows-Systemen. Dabei können die Windows-Update-Einstellungen über das Internet auf die Clients übertragen werden.

Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass Intune nicht die Updates selbst verteilt, sondern lediglich die entsprechenden Einstellungen. Die Update-Clients müssen zu diesem Zweck online sein, was für Clients zwar oft möglich, für viele Server-Systeme jedoch fraglich ist. Die Umstellung auf Cloud-Dienste bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, insbesondere für Unternehmen mit umfangreicher On-Premises-Infrastruktur.

Die Entscheidung von Microsoft ist ein Aufruf zur Anpassung. Unternehmen sind gezwungen, sich neuen Technologien und der Cloud-Welt zu öffnen, um in der sich schnell verändernden IT-Landschaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch ist die Cloud wirklich die Zukunft, oder werden Unternehmen bald um eine Rückkehr zu den lokalen Lösungen kämpfen? Nur die Zeit wird es zeigen.