Technologie

Microsofts fragwürdige Taktik: Bing im Google-Look

2025-01-07

Autor: Gabriel

Microsoft hat offenbar eine gewagte neue Strategie entwickelt, um seine Bing-Nutzer davon abzuhalten, zur Konkurrenz zu wechseln. Wenn Nutzer bei Bing den Suchbegriff "Google" eingeben, wird ihnen eine stark an Googles Design angelehnte Oberfläche angezeigt, obwohl sie weiterhin auf Bing.com bleiben. An der Spitze der Seite erscheint das Suchfeld im typischen Google-Stil, gefolgt von den ersten Suchergebnissen.

Nutzer bemerken jedoch bei genauerem Hinsehen einige markante Unterschiede zur echten Google-Suche. Das Bing-Logo bleibt oben links stehen, wobei die Webseite automatisch nach unten scrollt, sodass das Logo nur sichtbar wird, wenn der Benutzer aktiv nach oben scrollt. Zudem ist weiter unten der Hinweis "Beworben von Microsoft" zu finden, was die Absicht hinter dieser optischen Täuschung unterstreicht.

Diese Taktik könnte besonders unerfahrene Nutzer verwirren, da sie fälschlicherweise denken könnten, sie befinden sich auf der echten Google-Seite. "Neues Jahr, neuer Tiefpunkt" kommentiert Parisa Tabriz, die Chefin von Google Chrome, in einem X-Beitrag. Sie bezeichnet Microsofts Vorgehen als einen weiteren Versuch, Nutzer zu verwirren und ihre Wahlmöglichkeiten einzuschränken.

Doch dies ist nicht das einzige Problem, das Microsoft mit dieser Strategie hat. Das gleiche Verhalten zeigt sich auch bei Suchanfragen nach der russisch-niederländischen Suchmaschinen-Yandex. Bei Suchen nach anderen Konkurrenten wie DuckDuckGo oder Brave Search gibt es hingegen die gewohnten Bing-Suchergebnisse.

Microsoft steht wieder einmal unter Druck, gerade nachdem im letzten Jahr eine großzügige Gewinnspielaktion gestartet wurde, die darauf abzielte, Bing und Edge zu mehr Beliebtheit zu verhelfen, mit Hauptgewinnen von bis zu einer Million US-Dollar. Kritiker warnen, dass solche Strategien langfristig das Vertrauen der Nutzer untergraben könnten und stellen die Frage: Ist es wirklich nötig, auf solche Tricks zurückzugreifen, um im digitalen Rennen zu bestehen? Die Frage bleibt, wie Microsoft auf diese berechtigte Kritik reagieren wird.