
Mietpreisschock an der Schipfe: Zürichs Immobilienstrategie unter der Lupe
2025-03-28
Autor: Luca
Zürich, die faszinierende Stadt am Zürichsee, zeigt sich als immer eigenwilligere Vermieterin und wirft dabei Fragen über die Fairness auf dem Wohnungsmarkt auf. Mit ihrer Politik, wesentlich teurere Wohnungen für Auserwählte zu vermieten, sorgt die Stadt für Gesprächsstoff und Empörung.
Ein Paradebeispiel für diese Entwicklung ist das frisch renovierte Wohnhaus an der Schipfe 51, das einen atemberaubenden Blick auf das Grossmünster und die Predigerkirche bietet. Die Stadt verlangt für eine 2,5-Zimmer-Wohnung mit 105 m² stolze 5'100 Franken, was im Vergleich zur Miete von über 6'000 Franken für die vorherige, größere Einheit im Jahr 2023 als enorm hoher Anstieg erscheint.
Bis zum Umbau war die Wohnung Teil einer zweistöckigen Einheit und bot attraktiven Wohnraum für Familien, die nun gezwungen sind, sich nach Alternativen umzusehen. Der Umbau, der mehr als ein Jahr in Anspruch nahm, schuf zwei separate Wohnungen, wobei die obere Einheit mit 3,5 Zimmern voraussichtlich noch teurer vermietet wird – möglicherweise für rund 1'000 Franken mehr.
Insgesamt könnte die Stadt Zürich durch diese Veränderungen ihre Mieteinnahmen auf etwa 11'000 Franken pro Monat steigern. Dies entspricht einem gewaltigen Anstieg von rund 5'000 Franken, was bei der Bevölkerung für Unmut sorgt.
Ein Stadtsprecher erklärte, dass die etwa 60 Wohnungen im Finanzvermögen der Stadt nicht den städtischen Mietbedingungen unterliegen und somit Marktmieten verlangt werden. „Die 2,5-Zimmer-Wohnung ist für ein Paar oder eine Einzelperson vorgesehen, während die 3,5-Zimmer-Wohnung ideal für eine kleine Familie ist“, so der Sprecher weiter.
Im Kontrast dazu stehen die berühmten „Sugus“-Häuser, wo 200 Mieter weiterhin von günstigen Mieten profitieren könnten, wenn die Stadt die Mietskasernen für 200 Millionen Franken übernimmt. Diese Vorteile werden jedoch von der Steuerzahlerbasis finanziert, was Finanzvorstand Daniel Leupi nicht davon abhält, seine Expansion im Immobiliensektor voranzutreiben.
Selbst in Zeiten eines Gewinns von 500 Millionen im Jahr 2024 denkt Leupi nicht an Steuererleichterungen, sondern möchte vielmehr mit den Mitteln der Leistungsträger sein Immobilienimperium weiter ausbauen. Die aktuelle Situation zeigt, dass die Stadt Zürich immer mehr zur Spekulationsmasse auf dem Wohnungsmarkt wird, während die Bedürfnisse ihrer Bürger zunehmend in den Hintergrund geraten.