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Nach der Reiskrise in Japan: Ernteüberschuss, aber die Preise steigen weiter!

2024-10-07

Autor: Noah

In Japan war der Reismangel im September eine unerwartete Krise, die viele Haushalte betroffen hat. Die Regale in den Supermärkten blieben oft leer, und die Käufer mussten sich mit einer Obergrenze von fünf Kilogramm pro Person zufriedengeben. Die Preise für Reis haben sich im Vergleich zum Vorjahr dramatisch erhöht – ganze 60 Prozent mehr! Doch nach der neuen Ernte hat sich die Situation etwas beruhigt, die Preise sind jedoch immer noch etwa 20 Prozent höher als vor einem Jahr. Aufgrund dieser hohen Kosten greifen viele Japanerinnen und Japaner auf andere Nahrungsmittel zurück, was einen Wandel in den Essgewohnheiten des Landes zur Folge hat.

Die Gründe für den Reismangel sind vielschichtig: Zum einen ist die Landwirtschaftspolitik der japanischen Regierung verantwortlich, die darauf abzielt, die Einkünfte der Reisbauern zu sichern, indem Felder stillgelegt werden, um Überproduktion zu vermeiden. Zum anderen hat der Klimawandel große Auswirkungen auf die Ernteerträge, was die Situation zusätzlich verschärft. "Die Nachfrage nach Reis ist in den letzten Jahren aufgrund veränderter Essgewohnheiten zurückgegangen, was zu einem Ungleichgewicht führte", erklärt ein Agrarwissenschaftler.

Zudem gab es im August eine Welle von Hamsterkäufen, die die Lagerbestände zusätzlich belasteten. Die japanische Regierung hatte die Bevölkerung aufgerufen, Vorräte anzulegen für den Fall eines großen Erdbebens, was zu einer plötzlichen Nachfrage führte.

Ein weiterer Aspekt der Krise ist die steigende Anzahl ausländischer Touristen, die die lokale Nachfrage nach Reis anheizen. Viele von ihnen sind begeistert von der japanischen Küche und konsumieren große Mengen an Sushi und Maki, was die Ressourcen weiter beansprucht.

Trotz der Herausforderungen bleibt Reis ein zentrales Lebensmittel für die Japaner. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass beinahe jeder Japaner täglich Reis isst, und zwar vorzugsweise den in Japan angebauten Rundkornreis. Verglichen mit früheren Zeiten, als Reis ein fester Bestandteil jeder Mahlzeit war, greift die moderne Generation jedoch zunehmend auf Brot und Nudeln zurück, da die Zubereitung von Reis als zeitaufwändig empfunden wird. Um Reis zuzubereiten, muss er schließlich drei- bis viermal gewaschen, eine halbe Stunde eingeweicht und anschließend gekocht werden.

Die Liebe zum Reis ist in der japanischen Kultur tief verwurzelt, und die steigende Nachfrage durch Touristen könnte helfen, diese Tradition neu zu beleben. Der Reismangel hat die Japaner schließlich dazu gezwungen, über ihre Essgewohnheiten nachzudenken und möglicherweise eine Rückkehr zu den Wurzeln ihrer kulinarischen Identität zu erwägen.