ÖGPB: Schizophrenie-Management dringend optimieren!
2024-12-10
Autor: Sofia
Trotz der Fortschritte in der Behandlung von Schizophrenie durch moderne Antipsychotika, die im Vergleich zu älteren Medikamenten eine bessere Verträglichkeit aufweisen, bleibt in der Therapie erheblicher Verbesserungsbedarf bestehen. Ein zentrales Problem ist die hohe Verbreitung von Therapieresistenzen sowie die herausfordernde Negativsymptomatik, die oft nicht adäquat behandelt werden kann.
Nach der ersten Episode einer Schizophrenie gibt es grundlegend drei mögliche Verlaufsformen: die vollständige und stabile Remission, die partielle Remission mit schwankendem Funktionslevel und die Chronifizierung mit wiederholten Rückfällen. Dr. Anna Weidenauer von der Wiener Universitätsklinik für Psychiatrie hebt hervor: „Viele Patienten kommen wieder zu uns in die Klinik, häufig begleitet von immer neuen Rückfällen und zunehmender Therapieresistenz. Dazu kommt oft eine schlechte Therapietreue.“
Eine aktuelle Studie an der Medizinischen Universität Wien hat die Symptomatik von schizophrenen Patienten über ein Jahr hinweg mithilfe des PANSS-Scores (Positive and Negative Syndrome Scale) beobachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Verweigern der Therapie signifikant mit einer Verschlechterung der Symptome einhergeht. Interessanterweise wurde auch festgestellt, dass eine verstärkte Amphetamin-induzierte Dopaminausschüttung in bestimmten Hirnregionen mit einer positiven klinischen Entwicklung über einen Zeitraum von drei Monaten korreliert ist. Dr. Weidenauer merkt an: „Je ausgeprägter das ursprüngliche Dopaminproblem war, desto besser war die Reaktion auf die Therapie im Verlauf.“
Die Forschung zur neurobiologischen Subtypisierung der Schizophrenie ist im Gange, was auf einen möglichen Paradigmenwechsel in der Behandlung hinweisen könnte. Die Maßnahmen zur Verbesserung der Therapietreue und zur Reduktion der Rückfallraten spielen eine entscheidende Rolle in der zukünftigen Behandlung von Schizophrenie. Experten fordern daher, die Ansätze zur Behandlung zu überdenken und innovative Therapien zu entwickeln, um den Herausforderungen der Erkrankung besser begegnen zu können.