Öko-Revolution: Zürichs Feuerwehr auf hydriertem Pflanzenöl
2025-04-22
Autor: Simon
Zürichs Feuerwehr geht neue Wege
Die Berufsfeuerwehr von Schutz und Rettung Zürich hat seit vergangenem Sommer einen aufregenden Pilotversuch gestartet: Sie tankt hydriertes Pflanzenöl, auch bekannt als HVO (Hydrated Vegetable Oil). Und die erste Bilanz dieses umweltfreundlichen Projekts? Voller Erfolg!
Vorteile, die überzeugen
Normalerweise sind Feuerwehrfahrzeuge auf Diesel angewiesen. Doch HVO, das aus gebrauchten Speiseölen und Fetten aus Restaurants sowie der Lebensmittelindustrie gewonnen wird, hat nur Vorteile, so Claudio Corte, Abteilungsleiter Fahrzeuge bei Schutz und Rettung Zürich.
Einfache Umstellung, große Wirkung
Ein weiterer Vorteil: Es ist keine Umrüstung der Fahrzeuge oder Tankstellen nötig. Corte erklärt begeistert, dass man HVO sogar mit Diesel mischen kann – ein einfacher Schritt, um die herkömmlichen Tankstellen zu nutzen. Im Gegensatz zu Elektrofahrzeugen, wofür neue Anschaffungen notwendig wären, kann Zürichs Feuerwehr sofort auf den umweltfreundlicheren Treibstoff umsteigen.
Weniger Geruch, weniger Ruß
HVO hat zudem den Vorteil, dass er keinen unangenehmen Geruch entwickelt und weniger Ruß produziert. Besonders während Löscheinsätzen, wenn die Fahrzeuge oft lange im Stillstand sind, ist das ein großer Vorteil für die Feuerwehrleute.
Positive Rückmeldungen und großflächiger Einsatz
Das Pilotprojekt wird von weiteren Feuerwehren, wie Uetikon und St. Gallen, unterstützt, und die Erfahrungen sind durchweg positiv. Renato Mathys, Leiter der Feuerwehr bei der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich, leitet den Versuch, der bis Ende des Jahres laufen wird. "Die Rückmeldungen sind hervorragend!"
Ökologische Einsparungen, aber höhere Kosten
Anfangs wurden 28.000 Liter HVO beschafft, von denen die Hälfte bereits verbraucht ist – was einer Einsparung von etwa 32 Tonnen CO₂ entspricht. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch: Der ökologische Treibstoff kostet rund 40 Rappen mehr pro Liter als herkömmlicher Diesel. Doch die Vorteile für Umwelt und Feuerwehr könnten diese Mehrkosten schnell rechtfertigen.