Ökostrom-Chef Ulrich Streibl: „Was Trump tut, ist reiner wirtschaftlicher Wahnsinn!“
2025-04-21
Autor: Gabriel
Ein neuer Windpark für die Zukunft
Ulrich Streibl, der Vorstandssprecher der Ökostrom AG, hat gerade einen weiteren Windpark in Deutschland erworben und zeigt sich insgesamt zufrieden mit den geschäftlichen Entwicklungen. Dennoch würde er lieber in Österreich investieren, wenn die Rahmenbedingungen vergleichbar wären. Doch die ersten Schritte der neuen österreichischen Bundesregierung sind alles andere als ermutigend.
Energiewende: Österreich auf dem richtigen Weg?
Streibl betont, dass es möglich ist, Österreich bis 2030 vollständig mit grünem Strom zu versorgen und bis 2040 CO2-neutral zu werden. Dies erfordert jedoch massive Investitionen in erneuerbare Energien, Netze und Speichertechnologien.
Der politische Rückenwind für erneuerbare Energien
Trotz der Herausforderungen in der Politik bleibt Streibl optimistisch. Er verweist auf Umfragen, die zeigen, dass 70 Prozent der Bevölkerung hinter erneuerbaren Energien stehen. „Der gesellschaftliche Konsens zur Energiewende ist nach wie vor gegeben“, erklärt er.
Trump und die Rückkehr zu fossilen Brennstoffen
Im Interview kritisiert Streibl die Maßnahmen von Donald Trump, der Windenergie als "ekelhaft" bezeichnet und Kohle wieder in den Vordergrund rücken möchte. "Das, was in den USA passiert, ist wirtschaftspolitischer Unsinn“, so Streibl. Kohle ist eine der teuersten Energiequellen, die es gibt, und der Anteil an der Stromproduktion in den USA ist gesunken.
Arbeitsplätze in Gefahr
Die negativen Äußerungen über erneuerbare Energien von Politikerinnen wie Alice Weidel sind für Streibl besonders alarmierend, da damit hunderte Tausende Arbeitsplätze in der deutschen Windindustrie gefährdet sind. „Das sind hochqualifizierte Jobs, die wir nicht verlieren dürfen“, betont er.
Österreichs Chance mit Green Tech
Die heimische Wirtschaft kann stark von der Entwicklung in der Green-Tech-Branche profitieren. Bei einem Windrad mit Kosten von zehn Millionen Euro verbleiben etwa drei Millionen Euro als Wertschöpfung im Land.
Schwarz-Rot-Pink: Ein schwieriger Start für die Energiewende
Die aktuelle Bundesregierung hat einen massiven Steuererhöhungskurs eingeschlagen, der die Zukunftsindustrie Ökostrom mit 200 Millionen Euro belastet. Das könnte langfristig zu einem Investitionsrückgang von fünf Milliarden Euro und dem Verlust von 25.000 Arbeitsplätzen führen.
Föderalismus neu denken
Streibl fordert eine nationale Regelung zur Energiewende, um einheitliche Genehmigungsverfahren zu schaffen. „Es kann nicht sein, dass jedes Bundesland seine eigenen Regeln hat“, kritisiert er.
Österreichs Bereitschaft für grüne Technologien
Um die notwendigen Flächen für Wind- und Solaranlagen bereitzustellen, ist es wichtig, die Vorteile erneuerbarer Energien klar zu kommunizieren. Studien belegen, dass Investitionen in grüne Technologien die beste Grundlage für Klimaschutz und Wirtschaftswachstum sind.
Die Zukunft der Raum- und energiepolitischen Gestaltung
Wir müssen den Stolz auf unsere modernen Errungenschaften, wie Windkraft und Solarenergie, fördern. Statt sie zu verstecken, sollten sie ein Zeichen für den Fortschritt darstellen.
Die Herausforderung der Energiekosten
Die künftige Energiewende darf nicht zu untragbaren Kosten für Unternehmen und Haushalte führen. Streibl fordert Effizienzsteigerungen und eine Senkung der Finanzierungskosten, um den Preis für Strom nachhaltig zu senken.
Ökostrom investiert in die Zukunft
Die Ökostrom AG setzt ihren Investitionsschwerpunkt aktuell zunehmend in Deutschland, unabhängig von den Herausforderungen und politischen Rahmenbedingungen in Österreich.