Oster-Stau: Muss die zweite Gotthard-Röhre jetzt endlich geöffnet werden?
2025-04-17
Autor: Louis
Osterstau macht wieder Schlagzeilen
Jedes Jahr das gleiche Spiel: Der Osterstau am Gotthard-Tunnel sorgt erneut für Frustration und Geduld bei den Reisenden. Seit Mittwochabend stauen sich die Autos vor dem Tunnel und die Frage nach einer Lösung drängt sich auf. Eine aktuelle Umfrage von Sotomo zeigt: Die öffentliche Meinung könnte einen Wendepunkt erreichen, was die Eröffnung der zweiten Gotthard-Röhre betrifft.
Öffnung der zweiten Röhre: Mehrheitliche Zustimmung
Laut der Umfrage befürworten 60 Prozent der Befragten eine vollständige Öffnung der zweiten Röhre bei hohem Verkehrsaufkommen. Nur 36 Prozent sind dagegen, während 4 Prozent sich enthalten. Dies wirft die Frage auf: Wäre der Volksentscheid von 2016 zur zweiten Röhre jetzt möglicherweise überholt?
Die Hintergründe zur Gotthard-Röhre
Ursprünglich wurde entschieden, eine zweite Röhre zu bauen, um die erste Röhre sanieren zu können und die Kapazität nicht zu erhöhen. Ein Verfassungsartikel aus 1994 limitiert die Anzahl der Fahrzeuge, die pro Stunde passieren dürfen. Dies führte zu einer paradoxen Situation, in der die Kapazität nicht erhöht werden darf, während die Bevölkerung dringend nach Lösungen gegen das Verkehrschaos ruft.
Politische Reaktionen und Bedenken
Lisa Frisch, Politologin, merkt an, dass solche Umfragen in einem Abstimmungskampf schnell umschlagen können. Die Bedenken des Alpenschutzes und der Sorge um ein noch höheres Verkehrsaufkommen dürften in politischen Diskussionen stärker beachtet werden. Interessanterweise ist fast zwei Drittel der Befragten der Meinung, gegen den Stau sollte wenig bis gar nichts unternommen werden – wer an Ostern mit dem Auto fährt, sei selbst schuld!
Alternative Vorschläge zur Stau-Bewältigung
Ein weiterer Vorschlag zur Entlastung der Verkehrsströme kommt von SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner: Er fordert die ganzjährige Befahrbarkeit des Gotthardpasses. Trotz dieser Idee sprechen sich 56 Prozent der Befragten gegen eine frühere Öffnung des Passes aus. Vorbehalte bezüglich der hohen Kosten und des geringen Nutzens stehen im Raum.
Pannenstreifen als Lösung?
Eine weitere Maßnahme zur Staureduktion ist die Öffnung des Pannenstreifens als dritte Spur. Diese Idee spaltet die Teilnehmer: 50 Prozent lehnen sie ab, während 49 Prozent dafür sind. Politologin Frisch ist überrascht von der hohen Zustimmung und interpretiert, dass die Reisenden weniger Sicherheitsbedenken haben.
Fazit: Handlungsbedarf ist klar
Die Stimmen der Bevölkerung zeigen eindeutig: Handlungsbedarf ist vorhanden. Ob eine Öffnung der zweiten Gotthard-Röhre oder andere Maßnahmen umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. In der Politik und der Gesellschaft ist die Diskussion über den verstopften Verkehrsfluss gerade im Oster-Chaos aktueller denn je.