Patent Ochsner: Büne Huber und ein kontroverser Auftritt auf Madagaskar
2024-11-21
Autor: Mia
Bünen Huber, der charismatische Sänger der Schweizer Band Patent Ochsner, erlebt derzeit einen Höhenflug. Seit Mitte Oktober begeistert er mit seiner Band die Fans in der ganzen Schweiz, alle 53 Konzerte sind bereits ausverkauft und das Publikum jubelt ihm zu.
Kürzlich wurde Huber von SP-Bundesrat Beat Jans mit dem Prix Suisse ausgezeichnet, einem Preis, der Persönlichkeiten ehren soll, die als Vorbilder für die Gesellschaft dienen. Jans lobte Huber dafür, dass er "Brücken aus Songzeilen baut und Gräben mit Poesie füllt".
Jedoch sorgt eine bestimmte Anekdote, die Huber während seiner Auftritte erzählt, für Diskussionen. Diese bezieht sich auf einen neuen Song namens "Mama Be", der kürzlich veröffentlicht wurde. In einem Konzert berichtete Huber von seinen Auftritten auf Madagaskar, wo er zusammen mit Patent Ochsner sechs Konzerte in großen Fußballstadien gab, die von 40.000 bis 50.000 Menschen besucht wurden. Dabei bemerkte er humorvoll, dass man im dunklen Stadion "von denen auch nur die Zähne" sehen konnte, was im Publikum für Gelächter sorgte.
Doch nicht alle Reaktionen auf seinen Witz sind positiv. Einige Konzertbesucher empfinden die Bemerkung als unangebracht oder sogar rassistisch. Eine Frau in der Mühle Hunziken äußerte, dass es ihr seltsam vorkam, während eine andere in Brunnen die Aussage als rassistisch empfand. Ein weiterer Fan, jedoch, fand den Kommentar lustig und erinnerte sich daran, dass es tatsächlich dunkel gewesen sei.
Die Tour nach Madagaskar fand bereits 1995 statt, als die Band bereits einen Ruf in der Schweiz erlangt hatte. Diese Auftritte waren Teil eines interkulturellen Austauschs im Rahmen einer Umweltschutzkampagne des Bundesamtes für Wald und Landschaft, und ein Filmteam des Schweizer Fernsehens begleitete die Band.
Der Journalist Lorenz Kummer, der die Reise ebenfalls miterlebte, bestätigte, dass die Stadien nicht so ausgeleuchtet waren, wie man es in der Schweiz gewohnt ist. Er macht jedoch deutlich, dass Hubers Witz einen Stereotyp bedient und einen sensiblen Kontext hat, der in der heutigen Zeit vermieden werden sollte.
Die Diskussion um Rassismus und kulturelle Sensibilität ist nicht neu, und Huber selbst betonte, dass er sich bewusst ist, wie seine Worte wahrgenommen werden könnten. In einer Stellungnahme äußerte er, dass er für diese Debatte sensibilisiert sei, da seine Familie diverse Hintergründe hat.
Kritik kommt auch von politischen Persönlichkeiten, die Huber vorwerfen, plump und unreflektiert zu sein. Marianne Schild, eine bekannte Politikerin, bezeichnete den Witz als "äußerst plump" und erinnerte daran, dass Witze über körperliche Merkmale selten lustig sind. Sie appelliert für mehr Sensibilität und Reflexion in der Kunst.
Inmitten dieser Kontroversen bleibt Hubert jedoch eine einflussreiche Figur in der Schweizer Musikszene und es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um seine Äußerungen entwickeln wird. Die Kunst sollte, so Schild, selbst in einer offenen Gesellschaft weiter wachsen und sich weiterentwickeln.