Pecco Bagnaia: „Zehn Kilometer zu Fuß haben gutgetan“
2024-11-19
Autor: Laura
Francesco Bagnaia, der frisch gekürte Weltmeister der MotoGP, musste vor kurzem seinen Titel an Jorge Martin abgeben. Nach dieser Niederlage stand am Dienstag eine neue Herausforderung an: der Italiener begrüßte Marc Marquez als seinen neuen Teamkollegen. Bevor Bagnaia in die Tests startete, nutzte er die Gelegenheit, um sich mental neu auszurichten. Am Sonntag, noch im Lederkombi, entfernte er persönlich die Startnummer 1 von seiner Ducati. „Es war mir wichtig, das selbst zu erledigen. Ich habe nach dem Titel die erste #1 angebracht, und ich hatte das Gefühl, dass ich die letzte #1 auch selbst abnehmen muss“, erklärte er.
Um seine Gedanken zu sortieren, fuhr Bagnaia am Montag ans Meer, wo er ein entspannendes Mittagessen genoss und anschließend zehn Kilometer am Strand spazieren ging. „Das hat richtig gut getan und mich freier für den Test gemacht“, berichtete er.
„Um ehrlich zu sein, ist es für die Tests besser, wenn man nicht als Weltmeister unterwegs ist. Der Druck ist einfach höher. So konnte ich mich beim Test komplett auf die Arbeit konzentrieren“, fügte er hinzu.
Die Testsession war intensiv: „Wir hatten ein sehr volles Programm. Wir haben viel Zeit mit der GP25 verbracht und gleichzeitig Vergleiche mit dem ‚alten‘ Bike gefahren“, erklärte Bagnaia. Die Rückmeldungen zur neuen Maschine waren größtenteils positiv. „Ich bin sofort gut klargekommen. Das Bike hat mehr Stabilität, was mir besonders in den schnellen Kurven zugutekommt. Auch der neue Motor hat richtig Kraft“, sagte er.
Trotz der Fortschritte in der neuen Maschine wurde die rundum neue Aerodynamik von Ducati noch nicht eingesetzt. Zeugen berichten, dass für den Wintertest in Sepang eine bedeutende Evolution erwartet wird.
Bagnaia zeigte sich erfreut über den Testort: „Ich bin jetzt sehr zufrieden, dass wir hier und nicht in Valencia getestet haben. Catalunya ist vielseitiger und ich denke, dass die Informationen, die wir hier gesammelt haben, mehr Bedeutung haben.“
Eine interessante Beobachtung machte Bagnaia zu Marc Marquez: „Was die Qualität angeht, beurteilt Marc die Maschine wie ich. Wir liegen in der Wahrnehmung auf Augenhöhe, es gibt eine gemeinsame Richtung.“
Auf der Strecke gab es keine nennenswerten Unterschiede zwischen den beiden Fahrern. Nach sieben Stunden lag Bagnaia nur fünf Hundertstel vor Marquez. In den letzten Minuten der Testsession entschied Bagnaia, eine Bestzeit zu opfern, um ein neues Audio-System zu testen, das während der Fahrt Sprachnachrichten übermitteln soll.
Nach nur einer Runde musste Bagnaia jedoch feststellen: „Ehrlich gesagt, das System ist noch nicht fertig. Es hat nicht funktioniert, ich habe nichts verstanden. Auch das Kabel ist störend und könnte sogar gefährlich sein.“
Mit einem vielversprechenden Ausblick auf die Saison #{2024} kann Bagnaia nun optimistisch in die nächsten Tests gehen.