PUK enthüllt: USA lassen Schweiz im CS-Kollaps im Stich
2024-12-28
Autor: Laura
Einleitung
Am heutigen Morgen stimmt die NZZ ein Hohelied auf die neu formierte UBS an. Laut dem Artikel sei dies im Interesse der Schweiz und bringe „der Schweiz Nutzen“. Doch die Realität zeigt ein ganz anderes Bild. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) über die Credit Suisse (CS) wirft ein besorgniserregendes Licht auf die finanzielle Situation des Schweizer Finanzsektors.
Kernpunkte des PUK-Berichts
Der umfassende, 570 Seiten starke PUK-Bericht legt dar, dass die CS seit Jahren viel zu wenig Eigenkapital hielt und die regulatorischen Erleichterungen, die sie erhalten hatte, keine nachhaltige Lösung darstellten. Professorin Corinne Zellweger-Gutknecht erwähnt, dass die CS ab 2017 nur durch massive regulatorische Erleichterungen als ausreichend kapitalisiert bezeichnet werden konnte. Die Auswirkungen dieser Unterkapitalisierung drohten sogar im Jahr 2020 spürbar zu werden.
Internationale Verantwortlichkeit
Laut dem PUK-Bericht waren nicht nur die Schweizer Aufsichtsbehörden, sondern auch internationale Institutionen wie die US-Notenbank (Fed) und das US-Finanzministerium (Treasury) über die prekäre Lage der CS informiert. Es wird deutlich, dass der Untergang der CS, der Anfang 2023 seinen Höhepunkt erreichte, von den USA orchestriert wurde. Es kam zu einem Bank-Run, bei dem innerhalb kürzester Zeit über 100 Milliarden Schweizer Franken an Kundengeldern abgezogen wurden.
Kritische Interventionen
Die Situation eskalierte, als die Fed und die britische Aufsicht (PRA) Ende 2022 zusätzliche Liquiditätsanforderungen an die CS stellten. Die SNB musste daraufhin intervenieren und stellte der CS zusätzlich US-Dollar-Liquidität zur Verfügung, was verdeutlicht, wie kritisch die Lage war.
Der Finanzcrash von 2023
Der Bericht der PUK beschreibt die Ereignisse sehr detailliert. Am 9. März 2023, im Zuge eines massiven Finanzcrashs, wurde die Veröffentlichung des Jahresberichts der CS verschoben. Dabei wurde das Unternehmen auf gravierende Mängel in der Finanzkontrolle hingewiesen. Am folgenden Tag, unter immensem Druck, startete die Schweizer Regierung, angeführt von Finanzministerin Karin Keller-Sutter, den Notverkauf der CS.
Die Rolle der USA
Besonders bemerkenswert ist die Rolle der USA in dieser Krise. Die amerikanischen Aufsichtsbehörden waren nicht nur informiert, sondern wirkten auch direkt an den finanziellen Rettungsmaßnahmen mit. Die Kommunikation zwischen der Finma und der Fed zeigt, dass die USA klare Ansprüche stellten, um die Liquidität der CS zu sichern.
Finanzielle Auswirkungen auf die Schweiz
Letztendlich stellt der PUK-Bericht eine alarmierende Feststellung auf: Die Schweiz wurde zur Geisel der USA und musste massive Summen in Milliardenhöhe mobilisieren, um die CS zu stabilisieren. Diese Hilfsmaßnahmen umfassten beispielsweise 257 Milliarden Franken, was dem BIP eines Drittels der Schweizer Bevölkerung in einem Jahr entspricht.
Schlussfolgerung und Empfehlungen
Die Frage steht im Raum, wie die Schweizer Führung es zulassen konnte, dass eine der bedeutendsten Banken der Welt so lange in einer derart riskanten Situation operierte. Die Ignoranz der Aufsichtsbehörden wird als äußerst besorgniserregend angesehen. Die PUK macht deutlich, dass die regulatorischen Grundlagen und die Kommunikation zwischen den nationalen und internationalen Aufsichtsbehörden überarbeitet werden müssen, um ähnliche Krisen in der Zukunft zu vermeiden. Abschließend bleibt festzuhalten, dass der Fall der CS nicht nur das Vertrauen in den Schweizer Finanzplatz beschädigt hat, sondern auch tiefere Fragen zur Eigenverantwortung und Regulierung aufwirft.