
«Regenbogenfisch»: Autor Marcus Pfister über die tiefere Botschaft seines Buches
2025-04-04
Autor: Laura
In einem aktuellen Interview äußert sich der erfahrene Kinderbuchautor Marcus Pfister zu den Debatten rund um sein beliebtes Buch „Der Regenbogenfisch“.
Pfister erklärt, dass sein Ziel nie darin bestand, ein moralisches Lehrbuch zu schreiben. Stattdessen wolle er Fantasie und Emotionen ansprechen. Er beschreibt den Regenbogenfisch als einen Antihelden: „Er ist anfangs arrogant und unnahbar. Doch im Verlauf der Geschichte muss er lernen, sich zu öffnen und seine Einzigartigkeit zu schätzen, unabhängig von seinem Aussehen.“
Die Diskussionen über das Buch sind vielfältig, und Pfister ist sich dessen bewusst. Viele Leser interpretieren die Geschichte als eine Lehre über das Teilen. Kritiker jedoch werfen dem Regenbogenfisch vor, dass er einen Teil seines Körpers abgeben muss, um akzeptiert zu werden. „Diese Sichtweise entspricht nicht der Aussage der Erzählung“, so Pfister. „Im Gegenteil, die anderen Fische wollten von Beginn an mit ihm interagieren, doch der Regenbogenfisch war zu sehr mit seinem eigenen Glanz beschäftigt.“
Pfister hebt hervor, dass die Schuppen des Regenbogenfischs ein Symbol für äußere Werte sind, wie etwa teure Kleidung oder Spielzeug, und nicht für das, was man wirklich ist. „Das Teilen seiner Glitzerschuppen wird von ihm selbst als positive Erfahrung wahrgenommen, wodurch er neue Freundschaften knüpfen kann“, ergänzt er.
Auf die Kritik, dass die Freundschaften des Regenbogenfischs auf der Vergabe von Glitzerschuppen basieren, antwortet Pfister, dass die anderen Fische schon von Anfang an an einer Freundschaft interessiert waren. „Der Regenbogenfisch hätte auch einfach höflich ablehnen können. Doch die Entscheidung, zu teilen, bringt ihm Freude und Erfolg in seinen Beziehungen.“
Besonders wichtig ist ihm, dass trotz der Kritik erfolgreiche Bücher wie seines auch Diskussionen auslösen. „Wenn Bücher nicht wahrgenommen werden, gibt es keine Debatte. Ich betrachte das als Kompliment“, erklärt Pfister.
Zusätzlich plant Marcus Pfister in Zukunft weitere Projekte, die sich mit Themen wie Freundschaft und Selbstakzeptanz befassen. Seine Geschichten sind darauf ausgerichtet, Kinder auf kreative Weise zu unterhalten und gleichzeitig wichtige Lebenslektionen zu vermitteln. Ein spannendes neues Buch könnte bald auf den Markt kommen – die Leser dürfen gespannt sein!