Revolutionäre Entdeckung: MS-Medikament Fampridin könnte das Arbeitsgedächtnis retten!
2024-11-19
Autor: Nina
Ein Mittel gegen Multiple Sklerose, das gerade in der medizinischen Gemeinschaft Aufsehen erregt, könnte Menschen mit beeinträchtigtem Arbeitsgedächtnis helfen. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Fampridin möglicherweise die kognitive Leistungsfähigkeit bei verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie und Depression verbessern kann.
Bislang wird Fampridin vornehmlich zur Verbesserung der Gehfähigkeit bei Patienten mit Multipler Sklerose eingesetzt. Doch Forscher der Universität Basel, angeführt von Professor Andreas Papassotiropoulos und Professor Dominique de Quervain, haben interessante Zusammenhänge zwischen dem Medikament und Arbeitsgedächtnisdefiziten festgestellt.
Das Arbeitsgedächtnis ist entscheidend für alltägliche Aufgaben wie das Merken von Codes oder das Führen von Gesprächen. Personen mit Erkrankungen wie Schizophrenie oder Depression erleben oft Schwierigkeiten im Erinnerungsvermögen, was zu einem Verlust des Gesprächsflusses und Schwierigkeiten bei der Gedankenorganisation führt. Diese kognitiven Herausforderungen beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die beruflichen Perspektiven der Betroffenen.
Einer aktuellen Studie zufolge wurde die Wirkung von Fampridin auf das Arbeitsgedächtnis bei 43 gesunden Erwachsenen getestet. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Teilnehmer mit anfangs niedrigem Arbeitsgedächtnis schnitten nach dreitägiger Einnahme von Fampridin signifikant besser ab als unter Placebo. Diese positiven Effekte scheinen auf eine beschleunigte Reizverarbeitung zurückzuführen zu sein. Allerdings zeigte das Medikament bei Probanden mit bereits gutem Arbeitsgedächtnis keine signifikante Wirkung, was darauf hinweist, dass Fampridin spezifisch bei kognitiven Einschränkungen effektiv ist.
Fampridin könnte nicht nur bei Menschen mit Multipler Sklerose von Bedeutung sein, sondern auch als mögliche Behandlungsoption für Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen infolge von psychischen Erkrankungen. Dies eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung von Gedächtnisverlust und depressive Störungen.
Zusätzlich zu den vielversprechenden Ergebnissen bei psychischen Erkrankungen wird Fampridin auch auf seine Wirksamkeit bei Long Covid untersucht. Viele Langzeitfolgen der Coronavirus-Infektion beinhalten kognitive Störungen, die das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Forscher der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) erarbeiten derzeit Studien, um das Potenzial von Fampridin in dieser Bevölkerungsgruppe zu evaluieren.
Die Entdeckung der kognitiven Vorteile von Fampridin wirft spannende Fragen auf über die therapeutische Verwendung von Medikamenten, die ursprünglich für andere Erkrankungen entwickelt wurden. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, unter Gedächtnisproblemen leidet, könnte es sich lohnen, sich über diese neue Forschungsrichtung zu informieren. Das Potenzial für eine bessere Lebensqualität und mehr Selbstständigkeit ist enorm!