
Revolutionäre Virtual-Reality-Therapie in Palmas Krankenhaus Son Llàtzer
2025-04-13
Autor: Emma
Flucht aus der Realität während der Chemotherapie
Amalia Rivero, eine Krebspatientin, sitzt an diesem Montag im Tageskrankenhaus von Son Llàtzer. Es ist ihre zweite Chemotherapie-Sitzung, aber heute erwartet sie eine besondere Überraschung: Sie testet erstmals eine Virtual-Reality-Brille. Diese innovative Technologie wird eingeführt, um den Stress und das Unbehagen während der langen Behandlungen zu lindern.
Nach ihrem VR-Erlebnis äußert sie begeistert: „Es hat mich sehr entspannt. Währenddessen dachte ich an nichts anderes.“ Mit zwei der drei verfügbaren Videos, die jeweils etwa 15 Minuten lang sind, verflog die Zeit wie im Nu. „Ich würde das gerne wieder machen“, freut sie sich.
Eine innovative Lösung für lange Therapie-Sitzungen
Die Einführung dieser Brillen zielt darauf ab, die oft quälend langen Chemotherapie-Sitzungen, die bis zu sechs Stunden dauern können, erträglicher zu gestalten. Die kurzen Filme, häufig geführte Meditationen, bieten den Patienten eine Auszeit von den Schmerzen und der Anspannung.
Positive Resonanz und ermutigende Ergebnisse
Bislang war dieses Angebot nur im Universitätsklinikum Son Espases verfügbar, aber jetzt haben auch Patienten in Son Llàtzer Zugriff darauf. Die spanische Krebshilfe (AECC) hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Technologie schrittweise in allen öffentlichen Kliniken einzuführen. Ein engagiertes Team von geschulten Freiwilligen der AECC begleitet die Patienten während der Anwendung und sorgt dafür, dass alles reibungslos funktioniert.
Finanziell unterstützt wird das Projekt von Canda Health Solutions, und die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Laut AECC berichten 84 Prozent der Nutzer von einer Verringerung des Schmerzempfindens, und die Angst vor der Behandlung sinkt um 26 Prozent. Bemerkenswerte 88 Prozent der Patienten empfinden die Behandlungsdauer mit der Brille als kürzer.
Gesundheitsministerin lobt das Projekt
Die balearische Gesundheitsministerin Manuela García ließ sich diesen bahnbrechenden Service nicht entgehen und besuchte die Einrichtung persönlich. Nach ihrem Selbsttest zeigte sie sich überzeugt von der Methode: „Das Bild ist angenehm, die Stimme beruhigend.“ Sie bezeichnete das Projekt als „Beispiel für Humanisierung im Gesundheitswesen“ und unterstrich die Bedeutung, Krankenhausaufenthalte so angenehm wie möglich zu gestalten.
Eine Zukunft mit mehr Komfort für Patienten
Seit seiner Einführung im Februar 2024 in Son Espases haben 76 Patienten bereits von der Anwendung profitiert. Begleitet wurde die Ministerin bei ihrem Besuch von Josè Reyes, dem Präsidenten der AECC Illes Balears, und Pedro Novas, Geschäftsführer von Canda Health Solutions. Reyes betonte, dass das Ziel darin besteht, „den größtmöglichen Komfort für Patienten und Angehörige zu schaffen“. Novas fügte hinzu: „Technologie ist da, um zu helfen. Mit diesem Projekt wollen wir der Gesellschaft etwas zurückgeben.“
Ein hoffnungsvolles Zeichen für die Behandlung von Krebs
Diese neuartige Herangehensweise an die Behandlung von Krebs könnte den Patienten nicht nur helfen, ihre Behandlungen besser zu bewältigen, sondern auch die gesamte Wahrnehmung eines Krankenhausaufenthalts verändern. Die positive Rückmeldung der Patienten ist ein starkes Zeichen dafür, dass die Integration von Technologie im Gesundheitswesen einen echten Unterschied machen kann.